Friedrichsthal: Nervenaufreibender Einsatz für die Polizei eben in Friedrichsthal. In einem Wohnhaus an der Kreuzung Mörckestraße und Ostschachtstraße befindet sich ein Mann seit dem Mittag in einem psychischen Ausnahmezustand. Die Polizei wird gerufen, betritt das Gebäude aber zunächst nicht. Stattdessen wird das Wohnhaus mit mehreren Kommandos umstellt, die Ostschachtstraße und die Mörickestraße werden für Autos und Fußgänger gesperrt. Die Beamten legen kugelsichere und stichhemmende Westen an und warten.
Denn nun rückt das Spezialeinsatzkommando aus Saarbrücken an. Auch besonders geschulte Experten der polizeilichen Verhandlungsgruppe rücken an. Zudem sind zwei Kommandos der Diensthundestaffel vor Ort. Der Mann in dem Gebäude soll Hundehalter sein. Vor Ort beraten die Beamten das weitere Vorgehen. Versuche der Verhandlungsgruppe, den Mann zur Aufgabe zu bewegen, schlagen offenbar fehl. Entweder gelingt es nicht, einen telefonischen Kontakt zu dem Aggressor aufzubauen oder der Mann geht nicht auf die Vorschläge der Polizeiverhandler ein.
Kurz nach 15 Uhr beziehen jedenfalls vermummte und schwer bewaffnete SEK-Kräfte Stellung rings um das Gebäude und stürmen hinein. Einige sind mit Türramme und schweren ballistischen Schutzschilden ausgestattet. Andere tragen metallene Kettenhemden zum Schutz gegen Stichwaffen. Es sind kurz laute Geräusche und Schreie aus dem ersten Stock zu hören. Dann ist die Gefahr gebannt und uniformierte Streifenbeamte können das Gebäude betreten. Nach wenigen Minuten wird der Bewohner des Hauses in Handschellen von SEK-Beamten nach draußen gebracht.
Dort wird er auf eine Trage des Rettungsdienstes verlegt. Mit Polizeibegleitung kommt der Mann in ein Krankenhaus. Dort werden etwaige Verletzungen versorgt, die der Mann davon getragen haben könnte. Außerdem wird ihm psychologisch professionell geholfen.