Nonnweiler: Aufregung am Freitagabend im Nonnweiler Ortsteil Otzenhausen. Gegen 21 Uhr sieht ein Mann seinen Nachbarn auf der Terrasse sitzen. Der Nachbar, mit dem der Augenzeuge seit längerer Zeit im Clinch liegt, hält offensichtlich eine Waffe in der Hand. Geistesgegenwärtig macht der Zeuge ein Foto von der Situation und informiert die Polizei. Die rückt umgehend mit mehreren Kommandos in den 1.600-Seelen-Ort aus.
Nach einer in Augenscheinname des Beweisfotos ist klar: Es handelt sich bei der Waffe um ein echtes Gewehr. Sofort wird das Gebäude umgestellt und die Bahnhofstraße im betreffenden Bereich abgeriegelt. Ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums: „Zur Sicherheit wurden ein Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug zum Ort des Geschehens gerufen.“ Üblicherweise wird bei solchen Einsatzlagen das Spezialeinsatzkommando aus Saarbrücken hinzugezogen. Außerdem werden speziell geschulte Verhandlungsexperten der Polizei, die sich idealerweise gerade im Dienst befinden, zur Kommunikation mit der Zielperson angefordert.
Soweit kommt es heute Abend in Otzenhausen jedoch nicht. Nachdem lokal zuständige Beamte sich telefonisch bei dem 71-Jährigen melden, verlässt dieser gegen 21.50 Uhr freiwillig das Gebäude und lässt sich wiederstandslos festnehmen. Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, dass es sich bei der Waffe um ein scharfes Gewehr ähnlich eines Karabiners handelt. Im Nachhinein erklärt die Polizei jedoch, dass es sich lediglich um einen nicht funktionstüchtigen historischen Vorderlader handelt, für dessen Besitz es keiner waffenrechtlichen Erlaubnis bedarf.
Vor Ort wird das Gebäude auf weitere Waffen durchsucht, gefunden wird jedoch nichts. Nach Beendigung der Maßnahmen wird der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt. Später am Abend kommt es dann erneut zu einem kleineren Einsatz, weil es einen Streit zwischen dem Senior und seinem Nachbarn gibt. Die Situation kann ein Kommando der Polizei jedoch problemlos regeln.