St. Wendel: Großeinsatz am gestrigen Sonntagabend um kurz vor 20 Uhr im St. Wendeler Stadtteil Bliesen. Um 19.58 Uhr wird die Freiwillige Feuerwehr in den 3.000-Einwohner-Ort zu einem Gefahrstoff-Einsatz in die Flächenbachstraße alarmiert. Eine 85 Jahre alte Frau befindet sich in den Abendstunden im Keller ihres Einfamilienhauses. Plötzlich fällt der betagten Dame eine Flasche auf den Boden und die Flüssigkeit darin läuft aus. Worum es sich beim Inhalt der Flasche handelt ist unklar, allerdings nimmt die Seniorin einen starken, ungewöhnlichen Geruch wahr. Sie alarmiert umgehend die Rettungskräfte. Weil es nicht ungewöhnlich ist, dass sich in älteren Kellern teils gefährliche Chemikalien befinden, nimmt die Feuerwehr den Vorfall von Anfang an Ernst. Die eintreffenden Helfer führen eine erste Erkundung im Keller durch. Dann wird die Flasche mitsamt dem Inhalt aus dem Haus gebracht und im Freien eingehend untersucht.
Die Frau, die mit dem noch unbekannten Stoff in Berührung gekommen ist, wird in der Zwischenzeit vom Rettungsdienst versorgt und vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Mithilfe verschiedener Prüftechniken wird die Chemikalie schließlich als Salzsäure identifiziert. Die wirkt zwar ätzend und reizend, aber zum Glück nicht giftig.
Das Haus wird von der Feuerwehr mit einem Hochdrucklüfter belüftet und ist weiterhin bewohnbar. Die ausgetretene Flüssigkeit im Keller wird mit einem Bindemittel aufgenommen und unschädlich gemacht. Der Einsatz der Feuerwehr ist nach rund zwei Stunden beendet. Die Flächenbachstraße muss während der Maßnahmen in diesem Streckenabschnitt voll gesperrt werden, es erfolgt eine Umleitung innerorts.
Im Einsatz sind die Löschbezirke Bliesen, St. Wendel-Kernstadt und Mittleres Ostertal der Feuerwehr St. Wendel, ein Gefahrgut-Beauftragter der Feuerwehr Tholey, ein Rettungswagen des Malteser-Hilfsdienstes aus Tholey und ein weiterer des Deutschen Roten Kreuzes aus Walhausen.