Saarbrücken: Spektakuläre Bergungsaktion am heutigen Freitag an der Schleuse im Saarbrücker Stadtteil Burbach. Dort wird am Vormittag das Schwimmschiff „Vaterland“ an zwei riesigen Autokränen aus der Saar gehoben. Vorangegangen ist der Aktion eine monatelange Odyssee, die im Februar ihren Anfang nimmt, als die Vaterland über Nacht auf den Grund der Saar sinkt. Wahrscheinliche Ursache:
Das Schiff, bei dem es sich eigentlich um ein nicht selbst angetriebenes Ponton handelt, ist nach dem Platzen einer Wasserleitung mit Frischwasser vollgelaufen und durch das hohe Gewicht des ausgetretenen Wassers untergegangen. Monatelang passiert erst einmal nichts, weil sich der Besitzer des Schiffs mit der Versicherung des letzten Nutzers, Betreiber einer Shisha-Bar, um die Kostenübernahme streiten. Dann langt es den Behörden, denn die Vaterland stellt ein Hindernis auf der Saar dar.
Bei dem Gewässer handelt es sich immerhin um eine Bundesschifffahrtsstraße. Deshalb ordnen die Behörden an, dass Schiff so schnell wie möglich zu entfernen. Einfachste Lösung scheint, Autokräne am Liegeplatz der Vaterland unterhalb der Berliner Promenade aufzubauen. Das geht allerdings wegen der beengten Verhältnisse und niedrigen Brücken davor und dahinter nicht. Also rückt eine Spezialfirma an und dichtet zunächst unter Einsatz von Tauchern alle Lecks an dem Schiff ab. Danach wird das Wasser aus dem Inneren der Vaterland herausgepumpt und das Schiff hebt sich.
Zusätzlich werden Luftsäcke am Schiff angebracht und die Innenausstattung wird herausgenommen. Schließlich schwimmt die Vaterland wieder. Am gestrigen Donnerstag kann sie von der Berliner Promenade in die Schleuse geschleppt werden. Heute dann die Hebung an Land. Wie es mit der Vaterland nun weitergeht, ist noch unklar. Sicher ist aber: In der Schleuse kann das Ponton nicht langfristig liegenbleiben.