Kusel: Nach dem Mord an den beiden Polizisten Yasmin Bux und Alexander Klos geht die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mittlerweile davon aus, dass der aus Spiesen-Elversberg stammende Andreas S. die beiden Einsatzkräfte alleine erschossen hat. Der ebenfalls festgenommene Florian V. war demnach bei der Tat dabei, hat aber keinen der Schüsse abgegeben. Das haben die Auswertung aller Spuren und die Aussage des 32-jährigen Sulzbachers ergeben.
Außerdem haben intensive Befragungen im Umfeld der beiden Verdächtigen ergeben, dass es sich bei dem Spiesen-Elversberger um einen hervorragenden Schützen handelt, der Sulzbacher dagegen wohl nichts mit Waffen zu tun gehabt hat. Am 18. Februar hat man Florian V. noch einmal zum Tatort geführt, wo er den Beamten den Ablauf der Morde geschildert hat.
Demnach hat sich der 32-Jährige in einem Graben versteckt, als die Schüsse gefallen sind. Die schusssicheren Westen, die die beiden getragen haben, haben ihnen nicht helfen können. Die Polizeischülerin ist mit einer Ladung Schrot in den Kopf regelrecht hingerichtet worden. Ihr Kollege hat ebenfalls eine Ladung Schrot abbekommen, die allerdings nicht tödlich gewirkt hat. Vielmehr ist noch dreimal mit einem Gewehr auf den Mann geschossen worden.
Auch er soll einen Kopfschuss erlitten haben. Ein Richter am Amtsgericht Kaiserslautern hat mittlerweile die Haftbefehle der beiden Männer geändert. Dem 38-jährigen Andreas S. werden nun beide Morde vorgeworfen, dem 32-jährigen Florian V. dagegen nur noch Wilderei und Strafvereitelung. Er bleibt also vorerst ebenfalls in Untersuchungshaft.
Zu den wahrscheinlichen Tatwaffen, ein Gewehr und eine Schrotflinte, haben die Ermittler nun den Besitzer ausfindig gemacht. Es handelt sich um eine Person, die legal im Besitz der Waffen gewesen ist. Mit den Morden direkt hat die Person nichts zu tun.