Die Länder der Großregion Saar-Lor-Lux haben am heutigen Donnerstag auf einem Gipfel über das weitere gemeinsame Vorgehen i nder Corona-Pandemie beraten. Insbesondere im französischen Département Moselle, das direkt an das Saarland grenzt, ist die Situation derzeit angespannt: Der Inzidenz-Wert liegt dort bei 282 (Im Saarland bei 57), seit Beginn der Pandemie sind 1.764 Corona-Patienten gestorben (Saarland: 846). Außerdem treten dort verstärkt die aggressiveren Virusvarianten auf.
Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat sich bei dem Treffen heute gegen erneute Grenzkontrollen ausgesprochen und stattdessen einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen gemacht: Das Saarland wird mit den großen saarländischen Unternehmen, in denen viele französische Grenzpendler beschäftigt sind, freiwillige und flächendeckende Corona-Tests einführen.
Bei einem ersten Gespräch haben die Vertreter der Wirtschaft bereiterklärt, diese Strategie zu unterstützen. Damit das Programm bald beginnen kann, stellt die Landesregierung den Unternehmen 100.000 Schnelltests zur Verfügung. Außerdem wird es an der Grenze, möglicherweise an der Goldenen Bremm in Saarbrücken, ein deutsch-französisches Testzentrum geben. Hier sollen Grenzgänger aus beiden Richtungen kostenlose und freiwillige Tests machen können.
Umgesetzt wird das Testzentrum vom Eurodistrict Saar-Moselle, dessen Präsident der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) ist. Er hat bereits die Planung der Anlage in Auftrag gegeben. Wann das Testzentrum seine Pforten öffnen soll, ist noch unklar. Ministerpräsident Tobias Hans erklärt nach der heutigen Konferenz: „Die unterschiedliche Entwicklung der Pandemie in den einzelnen Teilregionen stellt uns vor die Herausforderung, in unserer europäischen Kernregion gemeinsame Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, die effizienten Gesundheitsschutz und offene Grenzen in Einklang bringen.“