Völklingen: Fast drei Stunden lang hielt er die Einsatzkräfte in Atem, dann überwältigte ihn das SEK. Ende einer Bedrohungslage im Völklinger Stadtteil Wehrden am heutigen Mittwochnachmittag (wir berichten). Es ist 12 Uhr, als ein 40 Jahre alter Mann in der Wohnung seiner Mutter in einem der Hochhäuser in der Kleine Bergstraße durchdreht.
Der Mann schnappt sich ein Messer und bedroht damit die eigene Mutter! Anwohnern zufolge ist es nicht das erste Mal, dass der Mann Probleme macht. Die Mutter kann sich unverletzt in Sicherheit bringen, ihr Sohn verbarrikadiert sich im Gebäude. Nachbarn wählen schließlich den Notruf, die Polizei umstellt das gesamte Hochhaus.
Der 40-Jährige zeigt sich in der Folge immer wieder an einem Fenster, unterhält sich mit den Polizisten fünf Stockwerke unter ihm. Zu seinem Schutz baut die Freiwillige Feuerwehr einen sogenannten Sprungretter auf. Nicht nur die Elitebeamten des Spezialeinsatzkommandos rücken an, sondern auch die Experten der Verhandlungsgruppe. Letztere bringen den Einsatz entscheidend voran: Die besonders geschulten Beamten rufen auf dem Festnetztelefon der Mutter an. Sie reden dem Mann gut zu und gewinnen so sein Vertrauen. Einer der Verhandlungskräfte muss dem Mann am Fenster zuwinken, kurz darauf entfernt sich der 40-Jährige dann. Als er wieder zurück zum Fenster gehen will, wird er vom SEK gegen 14.45 Uhr überwältigt. Er leistet keinen Widerstand, niemand wird verletzt.
Nach einer kurzen Untersuchung durch den Leitenden Notarzt wird der Mann sitzend in den Rettungswagen verbracht. Der bringt ihn unter Polizeischutz in eine psychiatrische Einrichtung, wo dem Völklinger nun professionell geholfen werden kann. Vor Ort im Einsatz ist auch die Unterbringungsbehörde des Regionalverbands, die nun darüber entscheiden wird, wie es mit dem 40-Jährigen weitergehen soll.