Saarbrücken: Nach der Serie von Raubüberfällen auf Jugendliche in Saarbrücken durch sogenannte Talahons (wir berichteten bereits mehrfach) scheint es jetzt einen möglichen ersten Ermittlungserfolg für die Polizei zu geben. Am heutigen Mittwoch soll es eine Hausdurchsuchung bei einem der Tatverdächtigen gegeben haben.

Im Fokus der Ermittlungen steht demnach ein 15-jähriger Jugendlicher aus Saarbrücken. Bei der Durchsuchung sind nach Angaben der Polizei verschiedene Beweismaterialien sichergestellt worden. Ob es sich dabei um die möglichen Tatwaffen oder Teile der Beute handelt, die die Täter bei den Überfällen an sich genommen haben, ist nicht bekannt. Auch Angaben zu den möglichen Komplizen des Beschuldigten werden derzeit nicht gemacht, weil die Ermittlungen weiter andauern.

Die Gruppe ist teilweise mit zwei, teilweise mit drei Tätern aufgetreten. Offenbar bleibt der jetzt ermittelte Jugendliche auf freiem Fuß und kommt nicht in Untersuchungshaft. Mit 15 Jahren wäre der Verdächtige, falls er der Taten überführt werden sollte, bereits strafmündig. Ihm würde eine Verurteilung nach dem Jugendstrafrecht drohen. Innerhalb der letzten zwei Wochen ist es in der Landeshauptstadt zu insgesamt sechs Überfällen gekommen. Einige Male blieb es beim Versuch und die Täter sind leer ausgegangen. In anderen Fällen haben sie jedoch Handys, Bargeld und in einem Fall Parfüm erbeutet.

In mehreren Fällen sind Messer und auf Schusswaffen oder ähnlich aussehende Gegenstände verwendet worden, um die Opfer einzuschüchtern. Zuletzt hat es unter den Opfern auch Verletzte gegeben. Die Polizei setzt ihre Untersuchungen fort, um die Hintergründe und mögliche weitere Beteiligte zu klären. Dazu sind die Fahndungsmaßnahmen in der Innenstadt verstärkt worden. Außerdem hat die Polizei eine eigene Ermittlungsgruppe „Straße“ eingerichtet, die sich ausschließlich der Talahon-Gruppe widmet.