Terminvergabe für Corona-Impfungen im Saarland muss nochmal nachgebessert werden

Saarbrücken: Im Saar-Gesundheitsministerium wird man nicht müde zu betonen, dass das Saarland am 24. Dezember deutschlandweit das erste Buchungssystem für Corona-Impftermine freigeschaltet hat. Das ist leider auch so ziemlich das Einzige, was man über die Terminvergabe bei uns sagen kann. Beim Start an Heiligabend brach das Online-Buchungssystem zusammen, die Telefonhotline war heillos überlastet. Die Folge: 40 bis 50 Menschen glaubten nach Bedienung des Online-Systems, einen Termin erhalten zu haben und wurden an den Impfzentren wieder nach Hause geschickt. Und für alle anderen hießt es schon nach kürzester Zeit: Sorry, aktuell werden keine Termine mehr vergeben.

Am heutigen Montag sollten wieder ein paar Termine buchbar sein, doch auch hier hingen viele Menschen stundenlang umsonst in der Telefonschleife oder vor dem Rechner. Im bundesweiten Vergleich liegt das Saarland mit bislang 4.149 Impfungen abgeschlagen auf Platz zwölf, bei den besonders gefährdeten Heimbewohnern rangiert unser Bundesland ebenfalls auf dem fünftletzten Platz. Bei der sogenannten beruflichen Indikation, also Impfungen von Pflegepersonal, Notärzten und anderen lebenswichtigen Berufsgruppen, sieht es noch schlechter aus:

Hier liegt das Saarland auf dem vorletzten Platz, nur in Thüringen ist bislang noch weniger medizinisches Personal geimpft worden (alle vorgenannten Zahlen stammen vom Robert-Koch-Institut). Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU): „Rund 120.000 Saarländer haben als erstes Anspruch nach der Impfverordnung des Bundes und der Ständigen Impfkommission: wir haben aktuell aber monatlich nur 35.000 Impfdosen für Impftermine, das zeigt, dass wir drei bis vier Monate bei den jetzigen Impfstoffmengen brauchen werden, um im April auf die berechtigte Gruppe der 2. Priorität zu impfen.“

Die Landesregierung will nun bei der Terminvergabe noch einmal nachbessern. Die chronisch überlastete Telefonhotline, die gerade erst von 50 auf 70 Mitarbeiter aufgestockt worden ist, soll nochmal weitere Telefonisten bekommen. Mehr als 100 sollen es dann insgesamt sein – wie viele genau, wird nicht veröffentlicht. Und für alle, die bislang vergeblich versucht haben, einen Impftermin zu bekommen, soll eine Warteliste eingeführt werden. Bis Anfang kommender Woche soll das Ganze eingerichtet sein.