Saarbrücken: Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) will, dass Bahnen und Inlandsflieger nur noch von Menschen genutzt werden können, die die sogenannten 3G-Regeln erfüllen. Damit sind vollständig Corona-Gemipfte, Genesene oder frisch getestete Menschen gemeint. In der Samstagsausgabe der „Rheinischen Post“ erklärt der saarländische Regierungschef, warum er eine solche Regelung für sinnvoll hält:
„Im Moment gibt es noch zu viele Ungeimpfte. Wenn im Herbst die vierte Welle durchschlägt, ist es umso wichtiger, die 3G-Regeln in Flug und Bahn anzuwenden.“ Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (ebenfalls CDU) soll sich bereits für eine solche Regelung ausgesprochen haben. Das Bundesverkehrsministerium von Andreas Scheuer (CSU) ist auch schon mit einer Prüfung betraut worden. Das Fachressort soll also feststellen, ob eine Nutzung von ÖPNV und Fliegern mit 3G rechtlich und in der Praxis machbar ist.
Das findet Tobias Hans richtig: Es sei gut, dass sich die Bundesregierung rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit darüber Gedanken mache. Allerdings spricht sich Hans für eine Ausnahme aus: Kinder sollen nicht von der 3G-Regel betroffen sein. Die Kontrolle von 3G, stellt sich der Saar-Landeschef vor, könne automatisch mit der Kontrolle des Tickets erfolgen.
Gegen dieses Vorgehen sperren sich allerdings sowohl die Eisenbahnergewerkschaft EVG als auch die Gewerkschaft der Polizei. EVG-Chef Klaus-Dieter Hommel erklärt gegenüber der Bild-Zeitung: „Die EVG warnt davor, die Kontrollen auf das Zugpersonal abzuwälzen! Zugbegleiter waren und sind keine Maskenpolizei und sie sind auch keine 3G-Kontrolleure. Diese Vorstellung ist außerhalb jeder Realität.“
Der stellvertretende Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, bewertet die Pläne laut Bild-Zeitung ebenfalls ablehnend: „Die Bundespolizei hat kein Personal über, um als ‚Corona – Polizei‘ bei Verkehrshalten in wenigen Minuten Impfbücher von Reisenden zu kontrollieren.“