Saarbrücken: Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) will auch russische Kriegsflüchtlinge aufnehmen. Das teilt die Staatskanzlei am heutigen Sonntag mit. Hans: „Wer vor Putins Krieg flieht, egal ob aus der Ukraine oder aus Russland, ist bei uns willkommen.“ Zuvor hat sich der Ministerpräsident mit russisch- und ukrainisch-stämmigen Bürgern aus dem Saarland getroffen, um zu erfahren, wie das Verhältnis der beiden Bevölkerungsgruppen nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist.
Die Teilnehmer haben erklärt, dass zwischen Russen und Ukrainern im Saarland seit Jahren sehr enge und herzliche Beziehungen bestehen. Dieses Verhältnis ist auch durch die aktuellen Ereignisse nicht getrübt worden. Die russischen Teilnehmer des Treffens haben den Angriffskrieg zutiefst verurteilt.
Die Propaganda der Spaltung sei das Gegenteil dessen, was man an der deutsch-französischen Grenze erlebe. Hier habe man es geschafft, Hass und Völkerfeindschaft zu überwinden und in enger grenzüberschreitender Freundschaft zusammenzuleben. Das sollte nach einmütiger Auffassung der Gesprächsteilnehmenden ein Beispiel sein für das friedvolle Miteinander unter Nachbarn.
Einer der Gründe für das Treffen in der Saarbrücker Staatskanzlei: Die Befürchtung, dass russisch-stämmige Menschen wegen des Krieges bei uns angefeindet werden könnten. Solche Vorfälle bestätigen die russischen Teilnehmer des Treffens aber zumindest aus dem Saarland nicht. Ministerpräsident Tobias Hans:
„Das dürfen wir auch auf keinen Fall zulassen! Unsere russischen und russisch-stämmigen Mitbürgerinnen und Mitbürger dürfen nicht in Haftung genommen werden für Putins verbrecherischen Krieg. Der Zusammenhalt untereinander, gleich welcher Herkunft, das ist das Markenzeichen des Saarlandes. Darauf legen wir größten Wert. Und das muss auch so bleiben.“