Saarbrücken: Nach dem Drainage-Debakel um den Rasen im Saarbrücker Ludwigspark (wir berichteten) hat sich jetzt die saarländische Tourismus Zentrale zu Wort gemeldet. Dort ist man froh, dass es mit dem Ludwigsparkstadion jetzt etwas noch Peinlicheres gibt, als das von den Tourismusexperten im letzten Jahr vorgestellte „Saarvenir“. Ein Sprecher erklärt: „Mit annähernd 50 Millionen Euro Kosten für eine Kneippanlage ist der Ludwigspark nicht nur an Peinlichkeit, sondern auch finanziell unserem Saarvenir deutlich überlegen.“
Das Werbekonstrukt aus dem 3D-Drucker habe den Steuerzahler immerhin nur 230.000 Euro gekostet hat und sei damit im Grunde genommen ein Schnäppchen. Was die Tourismusfachleute nicht erwähnen, ist, dass man mit dem Stadion aber auch viel mehr Menschen erreicht: Während das Saarvenir bis letzten August gerade mal von 400 Menschen gekauft worden ist, können im Ludwigspark bis zu 16.000 Menschen Platz nehmen und den Laubbläsern bei der Entwässerungsarbeit zusehen. In etwa gleich gut sind beide Projekte beim Punkt „Finanzmissbrauch“:
Das Saarvenir wurde mit Geldern finanziert, die eigentlich für die Abfederung der Corona-Folgen vorgesehen waren. Ein Gutteil des Geldes floss zudem an Unternehmen außerhalb des Saarlands. Aber das Stadion kann mithalten: Um weiter am Rasen im Ludwigspark zu knauben, soll es in Saarbrücken nun offenbar eine „Zwischenfinanzierung“ geben. Dabei sollen zwei Millionen Euro ins Stadion gesteckt werden, die eigentlich für andere, nicht so wichtige Dinge wie Grundschulen eingeplant waren. Eine Kommission soll aber prüfen, ob nicht noch etwas Geld gespart werden kann, indem man Synergieeffekte nutzt und im Ludwigspark Schwimmunterricht für die Kinder anbietet.
Zu guter Letzt: Weil nicht jeder Spaß versteht, hier noch der Hinweis, dass es sich bei diesem Beitrag natürlich um Sa(ar)tire handelt. In diesem Sinne: Alleh hopp!