Dillingen: Schlimm, wie respektlos sich manche ihren Mitmenschen gegenüber benehmen! In der vergangenen Woche kommt es in saarländischen Nahverkehrszügen zu mehreren Vorfällen, bei denen Jugendliche gezielt ältere Mitreisende und das Bahnpersonal anhusten! Insbesondere betroffen von den Attacken: Regionalzüge zwischen Saarbrücken und dem rheinland-pfälzischen Landstuhl, zwischen Saarbrücken und Saarlouis und zwischen Saarbrücken und dem rheinland-pfälzischen Pirmasens. Die Taten ereignen sich meist vom frühen Nachmittag bis in die Abendstunden. Die Jugendlichen mögen das vielleicht lustig finden. Bei den Mitreisenden und dem Begleitpersonal führen die Hust-Angriffe aber, besonders in Zeiten der Corona-Pandemie, zu entsprechenden Unruhen und Ängsten. Die Vorfälle erfüllen den Tatbestand der Belästigung der Allgemeinheit nach dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten.
Danach verhält sich ordnungswidrig, wer eine grob ungehörige Handlung vornimmt, die geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen. Und das kann mit einer Geldbuße geahndet werden.
Außerdem ist ja nicht auszuschließen, dass die Jugendlichen, die andere Menschen gezielt anhusten, möglicherweise mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert sind und davon noch nichts wissen. Bei den Hust-Attacken könnten die Senioren und Zugbegleiter also tatsächlich infiziert werden, was für Risiko-Patienten schwerwiegende Folgen haben kann.
Die Bundespolizei im Saarland und in Kaiserslautern ist über die Vorgänge informiert und fahndet nach den Tätern. Die Deutsche Bahn erhöht als erste Reaktion auf die Taten nun die Sicherheit in ihren Zügen. So ist geplant, die Mitarbeiter des konzerneigenen Dienstes DB-Sicherheit verstärkt auf den betroffenen Bahnabschnitten in den Zügen patrouillieren zu lassen.