Saarburg: Unfassbare Tat am gestrigen Montagnachmittag im benachbarten Saarburg keine fünf Kilometer von der saarländischen Grenze entfernt. Um 16.05 Uhr wählt ein 15 Jahre altes Mädchen mit seinem Handy den Notruf. Die Jugendliche erzählt dem Disponenten der Rettungsleitstelle, dass ihre Mutter bei einem gemeinsamen Spaziergang am sogenannten Kammerforst zwischen Saarburg und Serrig einen Abhang hinuntergestürzt ist und sich dabei verletzt hat. Das Mädchen ist nach dem Sturz den rund 30 Meter tiefen Steilhang zu ihrer Mutter hinuntergeklettert und betreut die 45-Jährige. Sofort rücken Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aus. Auch der Luxemburger Rettungshubschrauber Air Rescue 3 fliegt die Einsatzstelle an und kann Mutter und Tochter im Steilhang lokalisieren. Die Unglücksstelle befindet sich direkt oberhalb der B 51 an der Saar, die Rettungskräfte am Boden werden aus der Luft dorthin dirigiert.
Die Höhenretter der Feuerwehr lassen zunächst einen Notarzt und das Rettungsdienstpersonal zu der verletzten Frau ab. Eine erste Untersuchung ergibt, dass sie unter anderem mehrere Knochenbrüche erlitten hat und schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt ist. Zunächst wird daher die unverletzte Tochter gerettet, die Mutter anschließend mit einem Schleifkorb den Hang hinauf gezogen.
Sie kommt in ein Trierer Krankenhaus. Dann kommt das Unglaubliche heraus: Erste Ermittlungen der Polizei deuten darauf hin, dass die 15-Jährige ihre Mutter absichtlich in die Tiefe gestoßen hat. Das Mädchen wird noch vor Ort von der Polizei in Gewahrsam genommen, später in die jugendpsychiatrische Abteilung eines Krankenhauses eingeliefert.
Mittlerweile soll sie die Tat gestanden haben. Die Polizei hat ein Verfahren eingeleitet. Jetzt müssen die Behörden prüfen, ob es um eine gefährliche Körperverletzung oder um einen versuchten Mord oder Totschlag geht. Die Ermittlungen dauern an.