St. Ingbert: Stundenlanger Einsatz am heutigen Montag in der Mittelstadt. Am Nachmittag meldet sich eine 46 Jahre alte Frau bei der Polizeiinspektion in St. Ingbert. Die Frau gibt an, dass sie von ihrem eigenen Vater mit dem Tode bedroht worden ist. Die Frau, die mit ihrem 82 Jahre alten Vater unter einem Dach lebt, hat eine Betreuerin. Auch sie gibt an, dass der Senior ihr gedroht hat, sie umzubringen.
Weil der Mann vor vielen Jahren einmal Jäger gewesen ist und der Verdacht besteht, dass er noch Schusswaffen zu Hause aufbewahrt, nimmt die Polizei den Vorfall sehr ernst. Behördensprecher Falk Hasenberg: „Wir sind mit starken Kräften zu dem Wohnhaus gefahren.“ Die Frau und ihre Betreuerin werden von Polizeikräften in Sicherheit gebracht und befragt. Die Sebastianstraße wird für Fahrzeuge und Fußgänger abgeriegelt, das Haus von zahlreichen Beamten umstellt.
Zur Ergreifung des 82-Jährigen wird das Spezialeinsatzkommando aus Saarbrücken in den St. Ingberter Stadtteil Hassel beordert. Mehrere Stunden bereiten sich die Einsatzkräfte vor, warten einen günstigen Moment ab. Am Abend greifen die Elitebeamten des SEK dann zu. Der Mann lässt sich widerstandslos festnehmen, niemand wird verletzt.
Der Senior soll nun untersucht werden, um abzuklären, ob eine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung in Betracht kommt. Außerdem wird geprüft, ob gegen den Mann eine Gewaltschutzanordnung ausgesprochen wird, weil er mit dem Opfer der Bedrohung unter einem Dach lebt. Nach dem Zugriff wird das Gebäude durchsucht. Polizeisprecher Hasenberg:
„Tatsächlich haben wir in dem Haus mehrere Kurz- und Langwaffen gefunden und sichergestellt.“ Ob es sich um scharfe Waffen oder beispielsweise Schreckschusswaffen handelt, prüfen nun Kriminaltechniker. Gleichzeitig wird überprüft, ob der 82-Jährige die Waffen legal im Besitz hat. Die Ermittlungen laufen.