Saarbrücken: Nach dem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus am gestrigen Mittwochmorgen gegen 2.30 Uhr in der Ottstraße in Saarbrücken-Burbach (wir berichteten) sitzt nun ein Mann aus Bayern wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Der 37 Jahre alte Mann aus Hof kann noch in der Brandnacht von Polizeibeamten am Tatort festgenommen werden. Er steht unter dringendem Tatverdacht, den Brand gelegt zu haben. Der Polizei zufolge hat der Mann ein Motiv: Zwischen dem 37-Jährigen und seiner ehemaligen Lebensgefährtin, die in dem Anwesen wohnt, kommt es kurz vor Brandausbruch zu einer verbalen Auseinandersetzung. Nach den derzeitigen Erkenntnissen des Dezernats für Brandermittlungen setzt der Tatverdächtige daraufhin im Keller des Hauses gelagerte Gegenstände in Brand.
Nur durch eine zufälligerweise durch den Brand beschädigte Wasserleitung kann sich das Feuer im Gebäude nicht weiter ausbreiten, sodass alle zwölf Bewohner unverletzt bleiben. Allerdings müssen neun Menschen von der Feuerwehr aus dem dreistöckigen Haus gerettet werden.
Der Tatverdächtige wird von Einsatzkräften mit einer blutenden Wunde am Arm angetroffen, die er sich offensichtlich beim Einschlagen der Verglasung an der Hauseingangstür zugezogen hat. Zeugenaussagen erhärten dann den Tatverdacht gegen den Mann. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wirft dem Mann aber nicht nur von Brandstiftung zur Last, sondern wegen der verwerflichen Begehungsweise der Tat auch versuchten Mord: Zum einen ist die Tat heimtückisch begangen worden, weil der Brand nachts gelegt worden ist.
Zum anderen kann Brandstiftung als gemeingefährliches Mittel gewertet werden. Der zuständige Richter am Amtsgericht in Saarbrücken sieht das ähnlich. Er erlässt gegen den 37-Jährigen einen Haftbefehl. Der Verdächtige wird in die Justizvollzugsanstalt auf der Lerchesflur in Saarbrücken eingeliefert, wo er nun auf seinen Prozess wartet.