Losheim: Selbst, wer voll und ganz hinter den derzeitigen Vorschriften zur Eindämmung des Corona-Virus steht, muss gestehen: Es ist furchtbar unübersichtlich geworden in letzter Zeit! Unterschiedliche Regelungen gelten nicht nur zwischen den Bundesländern, sondern auch von Landkreis zu Landkreis und teilweise sogar auf Städte- und Gemeindeebene. Das sorgt für Unsicherheit in der Bevölkerung darüber, was wo gerade erlaubt ist und was nicht.
Genau diese Unsicherheit nutzen nun Betrüger aus. Die Polizeiinspektion Nordsaarland berichtet von so einem Fall: Am heutigen Freitagvormittag meldet sich der Betreiber eines Verkaufsstands bei den Beamten, der seinen mobilen Laden am Globus in Losheim aufgebaut hat. Der Mann teilt mit, dass auf dem Parkplatz des Einkaufsmarkts Leute herumlaufen mit Jacken, die denen des Ordnungsamtes ähneln.
Die Männer sprechen gezielt Kunden an, die auf dem Parkplatz keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung verlangen sie 50 Euro Geldstrafe in bar. Da auf Parkplätzen keine Mundschutzpflicht besteht, ist der Polizei sofort klar, dass hier Betrüger am Werk sind. Umgehend wird der Sicherheitsdienst des Einkaufmarkts in Kenntnis gesetzt, auch die Polizei selbst fährt nach Losheim. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte können jedoch keine verdächtigen Personen mehr festgestellt werden.
Ob Kunden auf die Betrüger hereingefallen sind und Geld gezahlt haben, ist derzeit nicht bekannt. Die Polizei warnt nun jedenfalls vor den dreisten Betrügern, die die Corona-Situation schamlos ausnutzen: „Sollten Sie angesprochen werden, verlangen Sie eine Legitimation durch einen amtlichen Dienstausweis oder vergewissern Sie sich durch ein Telefonat bei der entsprechenden Dienststelle.“ Wer die Betrüger gesehen hat oder selbst Opfer geworden ist, soll sich bei der Polizei melden.
Hinweise: Polizeiinspektion in Wadern, Hermann-Löns-Straße 9, Telefon 0 68 71 / 9 00 10