Saarbrücken: Endstation im Saarland! Am gestrigen Dienstag sind Beamte der Bundespolizeiinspektion Bexbach in einem Regionalzug unterwegs, der von Saarlouis nach Saarbrücken fährt. In einem der Waggons entdecken die Beamten einen jungen Mann, der einen nervösen Eindruck macht. Die Polizisten beschließen, den Fahrgast einer Kontrolle zu unterziehen. Der überprüfte Mann ist ein schwedischer Staatsbürger syrischer Abstammung.
Beim Abgleich seiner Personalien mit dem Fahndungscomputer gibt es einen Treffer und die Beamten staunen nicht schlecht: Der 19-Jährige wird in Schweden von den Behörden dringend gesucht, denn er steht im Verdacht, an einem Mordversuch in dem skandinavischen Land beteiligt gewesen zu sein! Zusammen mit anderen soll er versucht haben, einen anderen Mann umzubringen. Weil der Verdächtige nach der Tat untergetaucht ist, haben die schwedischen Ermittler einen Europäischen Haftbefehl gegen den Mann erwirkt, mit dem er EU-weit gesucht wird.
Bis gestern im Saarland die Handschellen klicken. Die vergangene Nacht muss der junge Mann im Polizeigewahrsam verbringen. Heute Vormittag dann bringen Bundespolizisten ihn zum Haftrichter am Amtsgericht Saarbrücken. Der setzt den Haftbefehl in Vollzug und ordnet an, den 19-Jährigen umgehend ins Gefängnis zu bringen. Weil es sich bei dem Mann noch um einen Heranwachsenden handelt, wird er nach seinem Termin beim Richter nicht in die JVA auf die Saarbrücker Lerchesflur, sondern in die Justizvollzugsanstalt Ottweiler gebracht, wo vor allem Jugendliche einsitzen.
Im Streifenwagen geht es für den Verdächtigen von Saarbrücken nach Ottweiler. Dort wartet er hinter schwedischen Gardinen jetzt auf seine Auslieferung nach Schweden, wo ihm vor Gericht der Prozess gemacht werden soll. Welcher Vorfall genau dem Mann in seiner Heimat vorgeworfen wird, ist derzeit nicht bekannt.