Saarbrücken: Die Corona-Pandemie macht auch vor den Kreißsälen nicht Halt. Bislang gab es in den saarländischen Geburtskliniken unterschiedliche Regelungen bei der Entbindung, wenn es darum ging, ob werdende Väter oder andere Vertrauenspersonen der Kindsmutter bei der Geburt des Babys sowie in der Zeit davor und danach im Krankenhaus anwesend sein dürfen. Das wurde in den einzelnen Kliniken sehr liberal bis äußerst streng gehandhabt. Zudem gilt derzeit in Krankenhäusern grundsätzliches Besuchsverbot. Das alles führte zu großen Unsicherheiten bei vielen werdenden Eltern. Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) hatte daher Ende März die Kliniken aufgefordert, sich auf einheitliche Regelungen zu einigen: „Die Ängste und Befürchtungen werdender Eltern hinsichtlich der Bewältigung der Geburt ohne den Vater beziehungsweise eine Vertrauensperson nehmen wir sehr ernst. Aufgrund der an uns mehrfach herangetragenen Anregungen haben wir die Geburtskliniken des Saarlandes aufgefordert, Väter oder eine Vertrauensperson im Kreißsaal weiterhin zuzulassen.“
Jetzt ist eine saarlandweite Regelung da: Die Saarländische Krankenhausgesellschaft hat mit den Geburtskliniken gemeinsame Empfehlungen zu Besuchsregelungen auf Entbindungsstationen getroffen. Väter oder eine andere Begleitperson dürfen die Geburt im Kreißsaal begleiten und nach der Geburt noch zwei Stunden bei Mutter und Kind verbleiben.
Ansonsten soll es während der Pandemie aber keine Besuchsmöglichkeit auf der Wöchnerinnen-Station geben. Denn der Schutz der Klinik-Mitarbeiter zur Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebes und der Schutz der Patienten und der neugeborenen Kinder müssen im Vordergrund stehen.
Noch mindestens bis zum 3. Mai gilt das generelle Besuchsverbot in Krankenhäusern. Monika Bachmann: „Die Landesregierung überprüft permanent die getroffenen Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit, um diese gegebenenfalls zu optimieren und an die Erfordernisse der Lage anzupassen.“