Saarbrücken: Nachdem unter anderem der Deutsche Feuerwehrverband und der saarländische Feuerwehrverband eine Priorisierung von Feuerwehrleuten bei der Corona-Impfstrategie gefordert haben, will das Saarland nun ehrenamtlichen Helfern ein schnelleres Impfangebot machen. Für die Sonderimpfung stehen insgesamt 14.000 Dosen des Impfstoffes AstraZeneca zur Verfügung, damit können 7.000 Menschen erst- und zweitgeimpft werden. Die Impfungen sollen in den saarländischen Impfzentren in Saarbrücken, Saarlouis und Neunkirchen stattfinden. Dabei soll den Einsatzkräften eine möglichst wohnortnahe Impfung am nächstgelegenen Zentrum ermöglicht werden.
Die Sonderimpfungen werden voraussichtlich an drei Sonntagen stattfinden, dafür werden die Impfzentren extra öffnen. Doch nicht überall kommt die Ansage, ausschließlich den Impfstoff von AstraZeneca für die Retter zu verwenden, gut an. So teilt die Freiwillige Feuerwehr Sulzbach zu den Sonderimpfungen mit: „Selbstverständlich begrüßen wir das grundsätzlich. Mit Verwunderung haben wir jedoch zur Kenntnis genommen, dass die Impfung unserer Wehrleute gegen die ausdrückliche Empfehlung der Stiko, mit dem Impfstoff von AstraZeneca durchgeführt werden soll.
Über 90 Prozent unserer Wehrleute sind unter 60 Jahre alt und fallen genau in die Gruppe derer, die laut Stiko und Bundesregierung nicht mit diesem Impfstoff geimpft werden sollten. Selbstverständlich steht es jedem unserer Mitglieder frei, sich damit impfen zu lassen. Jedoch sehen wir es kritisch, unsere ehrenamtliche Mitglieder auf Basis von Freiwilligkeit und eigener Verantwortung mit diesem Impfstoff impfen zu wollen. Durch die hinlänglich bekannten Nebenwirkungen, aber auch durch den wankelmütigen Umgang mit dem Impfstoff von AstraZeneca generell, besteht schon grundsätzlich große Unsicherheit und Ratlosigkeit.
Wir sind, wie viele andere Hilfsorganisationen auch, rund um die Uhr für unsere Bürger da. Und diesen ehrenamtlichen Helfern unterbreitet man nun, gegen die Empfehlung der Stiko, diesen verunglimpften Impfstoff. Wertschätzung sieht für uns anders aus. Seien Sie sich jedoch sicher, dass wir, egal ob geimpft oder nicht geimpft, immer für unsere Bürger da sein werden. Denn wir machen unsere Arbeit aus Überzeugung.“