Wie in den USA: Saarland baut Impfstationen in Einkaufszentren auf

Saarbrücken/Wadern: Vor einigen Monaten konnte man nur Staunen über die Wege, die andere Länder im Umgang mit der Corona-Impfung gingen. Während die Saarländer nach Bewältigung eines bürokratischen Wasserkopfs eines der generalstabsmäßig arbeitenden Impfzentren aufsuchen mussten, brachte man in Ländern wie Israel oder den USA die Impfungen zu den Menschen statt umgekehrt.

Impfen beim Gang ins Restaurant, im Ikea oder im Einkaufszentrum ließen uns hier einigermaßen staunend zurück. Jetzt sind im Saarland immer weniger Menschen bereit, sich den umständlichen Impf-Krampf anzutun – und plötzlich können die Behörden auch bei uns den Piecks locker handhaben! Heute und morgen macht ein Impfbus mitten auf dem St. Johanner Markt in Saarbrücken Station. Und zwar nicht, wie in den Impfzentren, zu genau den Zeiten, zu denen die arbeitende Bevölkerung – nun ja – arbeitet, sondern abends von 18 bis 22 Uhr (wir berichteten).

Und ab nächster Woche kommen die Impfungen auch bei uns endlich in die Einkaufszentren. Ab Montag kann man sich jeweils von 12 bis 17 Uhr in der Europa-Galerie und im Saar-Basar in Saarbrücken sowie im Haco in Wadern impfen lassen. Spontan, ohne Termin und sogar ohne Impfpass. An den Standorten in Saarbrücken werden die Impfstoffe von BionTech und Johnson & Johnson verimpft, in Wadern der Impfstoff von Moderna und Johnson & Johnson verimpft.

Mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson ist nur eine Impfung nötig, bei BionTech und Moderna braucht man nach drei bis vier Wochen eine zweite Dosis. Ganz ohne den wiehernden Amtsschimmel geht es im Saarland dann aber doch nicht: Denn ob man die Zweitimpfung wieder im Einkaufszentrum bekommt, ist noch völlig unklar, die Spontanaktion ist nur auf zwei Wochen angelegt.

Für die Zweitimpfung empfiehlt das Saar-Gesundheitsministerium dann wieder eins der vier Impfzentren, den Hausarzt oder bei eine nachfolgenden Sonderimpfaktion – falls es denn eine gibt.