Saarbrücken: Im Saarland sind bislang 45 Prozent vollständig gegen das Corona-Virus geimpft, das ist bundesweit der Spitzenwert. Um die sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, rechnen Wissenschaftler allerdings damit, dass die Zahl der Geimpften viel höher sein muss. War zunächst von etwa 70 Prozent die Rede, geht man seit dem Auftreten der hochansteckenden Delta-Variante mittlerweile von einem notwendigen Wert jenseits der 80 Prozent aus.
Allerdings finden sich mit zunehmender Zeit immer weniger Menschen, die bereit sind, sich auch impfen zu lassen. In anderen Ländern, allen vorweg den USA, hat sich die Politik daher einiges einfallen lassen, um die Menschen zur Impfung zu bewegen: Unter anderem sind dort bereits Freibier, Joints und Donuts an die Impfwilligen verteilt worden. Ein weiteres Mittel, mit dem die Amis Überzeugungsarbeit in Sachen Impfung leisten wollen:
Verlosungen! Der Gouverneur des Bundesstaats Ohio, Mike DeWine (R), hat beispielsweise unter allen Erwachsenen, die sich ab Ende Mai haben impfen lassen, fünf Wochen lang jeden Mittwoch eine Million Dollar verlost. Das Geld kam aus dem Corona-Hilfspaket der US-Regierung. Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) kann sich ebenfalls Verlosungen vorstellen, um die Menschen zur Impfung zu bewegen.
Allerdings würde der Saar-Landeschef nicht ganz so viel Geld in die Hand nehmen. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte Tobias Hans: „Ich halte nicht so viel davon, Menschen dafür zu bezahlen, dass sie sich impfen lassen. Aber man könnte an eine Verlosung denken, bei der unter den Impfbereiten beispielsweise ein Fahrrad, ein Fremdsprachenkurs oder ein anderer schöner Preis ausgegeben wird.“
Das dürfte zwar nicht ganz so sehr überzeugen wie eine Million US-Dollar, aber immerhin. Ob in dieser Richtung konkret etwas für das Saarland geplant ist, ist nicht bekannt.