Saarbrücken: Die Freude in Ensdorf über die neue Chipfabrik, die der amerikanische Hersteller Wolfspeed gemeinsam mit ZF bauen will, ist noch allgegenwärtig, als diese Hiobsbotschaft den Mitarbeiter des ZF-Werkes in Saarbrücken ordentlich die Laune verhagelt, sie sogar vor existenzielle Ängste stellt:
Wie die Schwäbische Allgemeine Zeitung nämlich in einem Gespräch mit dem ZF-Betriebsratschef Achim Dietrich in Erfahrung gebracht hat, könnten im Saarbrücker ZF-Werk 6.000 Arbeitsplätze wegfallen. Mario Kläs, der Betriebsratsvorsitzende des Saarbrücker Werkes, hat ein solches Szenario bestätigt. Fügte aber an, dass dieser massive Abbau (aktuell arbeiten 9.500 Menschen in Saarbrücken, nach den Streichungen wären es nur noch 3.500) unter der Prämisse stünde, dass das Werk in Saarbrücken es nicht schaffe, neue Produkte zu gewinnen.
Kläs gab an, dass der große Stellenabbau allerdings nicht von „heute auf morgen“ passieren würde. Dieses Worst-Case-Szenario gehe auf eine strategische Betrachtung der nächsten sieben bis zehn Jahre zurück. Das Thema soll der Belegschaft bei der nächsten Betriebsratssitzung im März vorgestellt werden. Eine Sprecherin von ZF berief sich darauf, dass die ZF am Standort eine Beschäftigungssicherung bis 2025 herrsche.
Die Geschäftsführung arbeite an Perspektiven zur Sicherung des Standortes auch in der zweiten Dekade. Hoffentlich droht den Beschäftigen von ZF in Saarbrücken nicht eine ähnliche Posse, wie es die Mitarbeiter von Ford ins Saarlouis erleben mussten. Sonst wäre die wären die neuen ZF-Arbeitsplätze in Ensdorf nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Dort sollen nämlich 600 Arbeitsplätze entstehen. Das wären gerade mal 10 Prozent derer, die in Saarbrücken wegzufallen drohen.