Wadern: Die Polizei hat weitere Details zum Vorfall im Waderner Stadtteil Wadrill in der Nacht zum gestrigen Donnerstag (wir berichteten) bekanntgegeben. Demnach geht bereits am späten Mittwochabend gegen 23 Uhr eine Mitteilung über häusliche Gewalt in dem Haus in Wadrill ein. Noch auf der Anfahrt des ersten Kommandos zur Einsatzstelle gibt es einen weiteren Anruf bei der Polizei, dass der Täter, ein 55-jähriger Mann, mittlerweile das Haus seiner früheren Lebensgefährtin in Brand gesetzt hat.
Nach der Trennung der 35-jährigen Hausbewohnerin von dem Mann wenige Tage zuvor soll der 55-Jährige noch seine persönlichen Gegenstände aus dem Haus abholen, während die Frau nicht da ist. Doch statt sein Zeug zu holen und zu verschwinden, wartet der Mann im Keller des Hauses und lauert auf die Rückkehr seiner Ex-Partnerin. Es kommt zum Streit, in dessen Verlauf der Mann die 35-Jährige festhält und versucht, sie zu fesseln, um sie daran zu hindern, das Haus zu verlassen. Durch heftige Gegenwehr gelingt es der Frau, sich teils zu befreien und nach Hilfe zu rufen.
Nachbarn hören die Schreie und helfen der Frau, aus dem Gebäude zu entkommen. Daraufhin verschüttet der im Haus verbliebene 55-Jährige große Mengen Benzin und steckt das Haus in Brand. Zunächst unbemerkt steigt er in seinen in der Nähe abgestellten Wagen und entkommt. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung entdecken Einsatzkräfte den Mann kurz nach Mitternacht im Bereich Wadern-Buweiler in seinem Auto. Er steht zu diesem Zeitpunkt deutlich unter alkoholischer Beeinflussung und wird festgenommen. Das angezündete Gebäude wird durch den Brand stark beschädigt und ist derzeit nicht bewohnbar.
Der Sachschaden liegt bei mehr als 100.000 Euro. Der 55-Jährige wird am gestrigen Donnerstag dem Haftrichter am Amtsgericht Saarbrücken vorgeführt. Dort wird ihm der Haftbefehl verkündet. Jetzt sitzt der Mann in der Justizvollzugsanstalt auf der Lerchesflur in Saarbrücken. Die Ermittlungen des Dezernats für Straftaten gegen das Leben laufen.