Saarlouis: Bei einer Kontrolle im Saarland hat der Zoll Schwarzarbeiter, Drogen und Kinder auf einer Baustelle entdeckt. Auf dem Gelände in Saarlouis wird ein Mehrparteienhaus sowohl im Außen- als auch im Innenbereich grundlegend saniert. Als die Kontrolleure des Zolls zusammen mit Kollegen der Polizei auf der Baustelle eintreffen, finden sie im ersten und zweiten Obergeschoss des Gebäudetrakts sechs Männer vor, die mit Sanierungsarbeiten beschäftigt sind.
Im Badezimmer einer Wohnung wird außerdem ein siebter Arbeiter entdeckt, der sich dort versteckt und versucht, Marihuana in der Toilette zu entsorgen. In den Aufenthaltsräumen der Arbeiter wird weiteres Marihuana entdeckt, insgesamt 20 Gramm. Bei der Kontrolle der Ausweisdokumente der sieben Arbeiter stellt sich heraus, dass sie aus Georgien sowie Aserbaidschan stammen und für Deutschland weder über eine Aufenthalts- noch über eine Arbeitserlaubnis verfügen.
Sie werden vorübergehend festgenommen. Auch ihrem Chef geht es nun an den Kragen, denn für die Arbeiter liegt keine Meldung zur Sozialversicherung vorliegt. Außerdem erhalten sie einen Stundenlohn von sechs bis sieben Euro, der unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns von 10,45 Euro liegt.
Daher werden auch gegen die verantwortlichen Arbeitgeber und Auftraggeber der Bauarbeiten wegen des Verdachts der Schwarzarbeit und Einschleusens von Ausländern Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Wohn- und Geschäftsräume der Baufirmen werden im Anschluss nach Beweismitteln durchsucht. Noch auf der Baustelle entdecken die Zöllner drei Kinder, darunter ein Kleinkind, bei denen es sich offenbar um Angehörige der Arbeiter handelt.
Wegen der schlechten hygienischen Gesamtumstände vor Ort wird sofort das Kreisjugendamt Saarlouis alarmiert. Später werden die Kinder unter amtliche Aufsicht gestellt. Die Ermittlungen gegen die Beschuldigten sind in vollem Gange.