Kusel/Sulzbach: Nach dem Polizistenmord bei Kusel Anfang der Woche sitzen der 38-jährige Andreas S. und sein Bekannter Florian V. (32) in Untersuchungshaft. Während sich der Ältere von beiden bislang nicht zu den Vorwürfen gegen ihn eingelassen hat, hat der aus Sulzbach stammende arbeitslose Florian V. Angaben zu den Vorfällen am frühen Montagmorgen gemacht. Sein Verteidiger Christian Kessler sieht den Vorwurf des gemeinschaftlichen Mordes als haltlos an und will erreichen, dass der 32-Jährige so schnell wie möglich aus dem Gefängnis entlassen wird.
„Mein Mandant ist zu Unrecht in Haft“, erklärt der Saarbrücker Anwalt im Gespräch mit RTL. „Er hat angegeben, dass er zwar am Tatort anwesend war, aber in keinster Weise an der Tat beteiligt war.“ Nach den Angaben von Florian V. ist er zwar mit Andreas S. unterwegs gewesen, um zu wildern.
Allerdings will er lediglich geholfen haben, das geschossene Wild in den Lieferwagen zu laden, mit dem die beiden dann von den später erschossenen Polizisten gestoppt worden sind. Mit den Schüssen auf die Einsatzkräfte hat er nach eigenen Angaben nichts zu tun. Auch sein Verteidiger Christian Kessler teilt mit, dass sein Mandant beteuert, noch niemals in seinem Leben eine scharfe Schusswaffe betätigt zu haben.
Der Sulzbacher hat sich nach seiner Festnahme am Montagabend mit einem Schmauchspurentest einverstanden erklärt. Diese Spuren, die beim Abfeuern einer Schusswaffe freigesetzt werden, sollen die Behauptung des 32-Jährigen stützen, dass er in der besagten Nacht nicht geschossen hat. Die Ergebnisse des Tests liegen noch nicht vor.
Die Ermittler glauben hingegen, dass es zwei Schützen gegeben haben muss. Sie stützen sich dabei auf die Auffindesituation der beiden toten Polizisten und die verwendeten Waffen. Der Grund, warum Florian V. nach dem Doppelmord nicht zur Polizei gegangen ist: Verschiedenen Medien zufolge hat ihn Andreas S. mit dem Tode bedroht. Dazu äußert sich Strafverteidiger Kessler gegenüber RTL nicht.