Saarbrücken: Uns haben mehrere Anfragen zu einem Phänomen am saarländischen Himmel erreicht. Ein Leser schreibt beispielsweise: „Zwei Objekte hinter Ökosee in Dillingen Pachten oben am Himmel und 5 Minuten davor ein Kampfjet über Dillingen – Was könnten diese zwei Lichter am Himmel sein?“
Über den beschriebenen Flieger liegen uns keine Informationen vor, über die beiden Lichtpunkte aber schon. Es handelt sich dabei aber nicht um Sterne oder menschengemachte Objekte, sondern um Planeten aus unserem Sonnensystem, die das Licht der Sonne reflektieren. Und zwar stehen derzeit der zweite Planet des Systems, unser Nachbar die Venus, sowie der fünfte und größte Planet, der Jupiter, besonders nah beieinander. Fachleute sprechen von einer Konjunktion.
Dabei ist am heutigen Mittwoch noch gar nicht die größte Annäherung der beiden Himmelskörper erreicht. Die erwarten die Astronomen für den morgigen Donnerstag. Das Online-Nachrichtenportal „Osthessen News“ hat mit Sabine Frank, der Koordinatorin des Sternenparks Rhön, über die beiden Lichtpunkte unterhalten. Die Expertin erklärt: „Diese Annäherung ist jedoch nur scheinbar und liegt daran, dass Venus und Jupiter und natürlich auch die Erde als Planeten die Sonne umkreisen – dabei liegen wir alle auf einer Ebene. Allerdings sind wir jeweils unterschiedlich weit entfernt von der Sonne und daher brauchen wir unterschiedlich lang, sie zu umkreisen.“
So brauche die Venus 224 Tage für eine Sonnenumrundung, die Erde genau ein Jahr und der Jupiter sogar fast zwölf Jahre. Frank: „Das sorgt dafür, dass es von der Erde so aussieht, als würden sich die Planeten ‚annähern‘ – es liegt demnach an unserem irdischen Blickwinkel.“ Ab Freitag hat die Venus den Jupiter dann quasi am Himmel überholt. Danach wächst der Abstand zwischen den beiden Himmelskörpern wieder. Interessant wird es wieder am 23. März, dann steht die Sichel des Mondes direkt zwischen den beiden Planeten.