Luxemburg: Furchtbares Unglück am gestrigen Sonntagabend in der Luxemburger Hauptstadt auf dem Place Guillaume II, im Volksmund Knuedler genannt. Dort findet seit letztem Donnerstag ein großer Weihnachtsmarkt statt, bei dem es auch eine Eislaufbahn gibt. Rings um diese Bahn stehen riesige Skulpturen, die aus Eis geschnitzt sind. Gestern kurz nach 20 Uhr ist ein Kleinkind mit seiner Familie an dieser Eisbahn, als sich plötzlich eine der Eisfiguren zu bewegen beginnt. Der riesige, mehrere hundert Kilo schwere Block fällt zu Boden genau an der Stelle, wo das zwei Jahre alte Kind gerade steht. Das Kind wird getroffen und schwer verletzt. Sanitäter sind sehr schnell vor Ort, bringen das Unfallopfer noch in einen Rettungswagen und versuchen, seine schweren Verletzungen zu versorgen. Doch das Kind stirbt noch im Fahrzeug auf dem Weg in ein Krankenhaus, wie die Polizei des Großherzogtums am späten Abend bestätigt.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sicherte der Mess- und Erkennungsdienst der Kriminalpolizei Spuren am Unglücksort. Der Eisblock ist beschlagnahmt worden. Wie die Behörde heute Morgen mitteilt, ist ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in die Wege geleitet worden.
Einer der Künstler, der an der Anfertigung der Eisstatuen beteiligt gewesen ist, hat luxemburgischen Medien erklärt, dass es seiner Meinung nach technisch unmöglich ist, dass der Eisblock ohne menschliches Zutun umgefallen ist.
Der Körper des Zweijährigen soll obduziert und rechtsmedizinisch untersucht werden. Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel zeigt sich am Montag bestürzt. Nach dem Zwischenfall hat die Stadt Luxemburg beschlossen, dass aus Respekt vor den Angehörigen des kleinen Kindes heute alle Weihnachtsmärkte in der Oberstadt und am Bahnhofsviertel geschlossen bleiben sollen. Die Polizei sucht nun dringend nach Zeugen des Unfalls. Hinweise nehmen die luxemburgischen Beamten auch auf Deutsch unter der Telefonnummer 00352 244 404 500 entgegen.