Saarbrücken: Zu Beginn der Sondersitzung des saarländischen Landtags am heutigen Montagmorgen hat Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) eine lange Regierungserklärung zur Corona-Situation im Saarland und im Bund abgegeben.
Einen großen Teil davon hat er dabei dem Impfen gewidmet. Dabei hat der Politiker auch Fehler eingeräumt. Einer davon sei das Schließen der Impfzentren gewesen: „In der Rückschau von heute wäre es besser gewesen, die Impfzentren aufrechtzuerhalten.“
Aber, erklärt Hans weiter: „Als im Sommer die Schließung beschlossen wurde, da waren die Impfzentren fast leer.“ Tatsächlich ist die Impfkampagne seit dem Sommer immer mehr zum Erlahmen gekommen. Das habe vor allem mit der Einstellung von Impfskeptikern zu tun: „Es wurde mehr und mehr zum Kraftakt, skeptische Menschen zu überzeugen von der Impfung. Es sind zurzeit etwas mehr als zehn Prozent der saarländischen Bevölkerung, wenn man mal die Kinder und Jugendlichen abzieht, die nicht geimpft sind. Die sich aus welchen Gründen auch immer einer Impfung verweigern – und das, wenn man sie anspricht, auch zum Teil sehr hartnäckig. Bisweilen sogar sehr feindselig.“
Jetzt komme langsam wieder etwas Bewegung in die Impfkampagne: „Auch wenn ich wirklich überhaupt gar kein Verständnis mehr habe für langes Zögern, für die Impfzurückhaltung, bin ich froh, dass die Erstimpfquoten jetzt auch wieder steigen.“ Gerade mit Blick auf die übrigen Bundesländer, wo die Impfquoten teils bedeutend schlechter sind als im Saarland, könnte nach Angaben von Tobias Hans das freiwillige Impfen noch zu wenig sein:
„Die Infektionsdynamik, sie geht von denen aus, die sich der Impfung verweigern, die sich beziehungsweise zu lange auch der Impfung verweigert haben. Und vor diesem Hintergrund ist die Forderung nach einer generellen Impfpflicht für alle nachvollziehbar. Ich schließe auch nicht aus, dass sie in Zukunft kommen muss, um in weiteren Wellen Einschränkungen für Geimpfte zu vermeiden.“