Saarbrücken: Gestern nehmen Beamte des Landespolizeipräsidiums am Grenzübergang Goldene Bremm einen 67-jährigen Franzosen in Empfang, den die Staatsanwaltschaft Saarbrücken per Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung sucht. Es geht um eine Tat aus dem vergangenen Juni. Im Kleinblittersdorfer Ortsteil Rilchingen-Hanweiler gerät frühmorgens eine Gruppe von Nordafrikanern, die in Frankreich gemeldet sind, im Café Caesar Palace in der Max-Planck-Straße in Streit. Der Besitzer des Cafés damals:
„Die waren vor ein paar Monaten schonmal da, haben Palaver gemacht. Ich hab die dann rausgeworfen und ihnen Hausverbot erteilt. Heute Morgen war ich aber nicht da, deshalb hat man sie wieder reingelassen.“ Plötzlich eskaliert die Situation, ein Teil der Gruppe flüchtet zu Fuß. In einer Sackgasse sitzt ein 25-Jähriger dann in der Falle. Jemand zieht ein Messer und sticht auf den jungen Mann ein. Das Opfer wird in den Oberkörper getroffen, verliert eine Menge Blut.
Im Klinikum Saarbrücken auf den Winterberg kämpfen die Ärzte in einer stundenlangen Notoperation um sein Leben. Seitdem laufen die Ermittlungen der Polizei. Es ergibt sich ein Tatverdacht gegen einen 67-Jährigen, woraufhin die Staatsanwaltschaft im Oktober 2018 einen europäischen Haftbefehl erlässt. Im November 2018 übernimmt das Dezernat für Zielfahndung die Suche nach dem Mann. Es gibt Hinweise auf den Großraum Saargemünd in Frankreich.
Daraufhin weiten die Ermittler ihre Fahndung zusammen mit den französischen Behörden aus. Am 17. Januar gelingt der französischen Polizei schließlich die Festnahme des Flüchtigen in Neufgranges. Gestern erfolgt dann die Überstellung des Mannes an die deutschen Behörden. Nachdem ihm in Deutschland der Haftbefehl verkündet worden ist, kommt der Senior in die JVA nach Saarbrücken.Die Ermittlungen dauern an.