Kleinblittersdorf: Chlorgasalarm am Montagmittag in der Saarland-Therme im Kleinblittersdorfer Ortsteil Rilchingen-Hanweiler. Es ist etwa 12.30 Uhr, als die technische Anlage in dem Thermalbad Alarm schlägt. Hochgiftiges Chlor soll ausgetreten sein. Mit dem Gas wird das Wasser in den Becken behandelt, um Keime abzutöten. In höherer Dosierung kommt es zu einer starken Reizung der Schleimhäute, Bluthusten und Atemnot sowie Erstickungserscheinungen. Ein Gehalt von mehr als einem halben Prozent des gelbgrünen Gases in der Atemluft wirkt tödlich durch Atemstillstand.
Entsprechend vorsichtig reagieren die Rettungskräfte auf die Alarmmeldung der Gas-Sensoren in der Saarland-Therme. Der Gebäudekomplex wird umgehend evakuiert. Besucher und Badegäste müssen alles stehen und liegen lassen, die Anlage verlassen und sich ins Freie begeben. Das Badepersonal hilft dabei und versorgt die Gäste im Freien.
Die Evakuierung verläuft vorbildlich und ist bereits beendet, als die ersten Helfer vor Ort eintreffen. Ein Großaufgebot an Rettungskräften wird um 12.37 Uhr alarmiert und eilt nach Rilchingen-Hanweiler. Neben der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr rücken auch die beiden Wachen der Berufsfeuerwehr Saarbrücken an, außerdem mehrere Löschbezirke der Freiwilligen Feuerwehr Saarbrücken mit der Gefahrstoffkomponente. Auch mehrere Fahrzeuge des Rettungsdienstes rücken an. Die Helfer der Feuerwehr kontrollieren die Chlorungsanlage und können schnell Entwarnung geben. Eine gefährliche Konzentration des Gases kann nicht gemessen werden.
Die Sensoren der Anlage haben wohl aufgrund eines technischen Defekts falschen Alarm ausgelöst. Die Badegäste dürfen nach rund 45 Minuten in die Anlage zurück. Der Geschäftsbetrieb ist wieder aufgenommen worden. Verletzt wird nach Angaben der Feuerwehr bei dem Vorfall niemand.