Saarbrücken: Seit dem heutigen Donnerstagabend finden bei der Einreise von Frankreich nach Deutschland Grenzkontrollen der Bundespolizei statt. Mehrere Bundesländer sind von dieser Maßnahme betroffen. Neben Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg finden auch im Saarland diese Kontrollen statt. Aktuell gibt es unter anderem eine groß angelegte Kontrollstelle am Grenzübergang Goldene Bremm in Saarbrücken, wo die französische A 320 in die deutsche A 6 übergeht. Bei der Einreise nach Deutschland werden Insassen von Autos, Lkws und Menschen in Reisebussen auf Anzeichen der neuartigen Corona-Infektion überprüft. Die Polizeibeamten achten bei Einreisenden auf Anzeichen einer Erkrankung wie schniefen oder husten. Im Verdachtsfall wird mit einem Fieberthermometer gemessen, ob die Einreisenden erhöhte Temperatur haben. Für weitergehende Untersuchungen steht ein Sanitätszelt vor der Bundespolizeiwache zur Verfügung.
Die Maßnahmen sind eine Reaktion darauf, dass das Berliner Robert-Koch-Institut gestern die französische Region Grand-Est zum Risikogebiet erklärt hat. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die Verbreitungswege des Virus dort nicht mehr nachvollziehbar sind. Betroffen ist auch Lothringen, dass direkt an das Saarland grenzt.
Eine komplette Schließung der deutschen Außengrenzen war zunächst in der Diskussion gewesen, wurde dann jedoch verworfen. Die aktuellen Kontrollmaßnahmen gelten bis auf Weiteres, ein Ende ist derzeit noch nicht abzusehen. Auch im saarländischen Schulsystem macht sich die Einstufung von Grand-Est als Risikogebiet bemerkbar:
Schüler und Lehrer, die in Frankreich leben, aber bei uns zur Schule gehen, sind derzeit vom Schulbetrieb ausgeschlossen. Auch zahlreiche saarländische Unternehmen haben solche Regelungen eingeführt und lassen ihre französischen Mitarbeiter derzeit zu Hause.