Wadgassen: Wohnhauseinsturz in Differten! Gegen 12.45 Uhr sind Arbeiter mit der Sanierung an einem älteren Wohnhaus in der Überherrner Straße beschäftigt. Vor dem Haus wird Erdreich ausgehoben. Was die Männer offenbar nicht wissen: Das Haus scheint keine Bodenplatte zu haben. Plötzlich rummst es gewaltig. Die Front des Gebäudes bricht weg, tonnenschwere Trümmer stürzen zu Boden, ein riesiges Loch über mehrere Stockwerke klafft in dem Gebäude.
Wie durch ein Wunder werden weder die Arbeiter noch Passanten auf dem Gehweg verletzt. Jemand wählt den Notruf, ein Großeinsatz beginnt. Die Freiwillige Feuerwehr Wadgassen rückt mit mehreren Löschbezirken aus, dazu die Erkunder des ABC-Zugs aus dem Landkreis Saarlouis sowie der Gasversorger. Nach kurzer Zeit Entwarnung: Das Gebäude ist schon vor den Arbeiten vom Gasnetz abgeklemmt worden.
Der Stromversorger wird alarmiert, um auch die Stromleitung auf dem Dach abzuklemmen. Denn: Immer wieder bröckeln Steine zu Boden, Risse im Mauerwerk werden immer länger und breiter. Das THW Saarwelligen wird zur Einsatzstelle gerufen. Es verfügt über einen sogenannten Baufachberater, der die Statik von Gebäuden berechnen kann. Seine Einschätzung: Niemand darf das Gebäude betreten, akute Einsturz- und Lebensgefahr!
Beamte des Polizeireviers Bous und der Polizeiinspektion Saarlouis nehmen die Ermittlungen auf, sperren die Straße weiträumig ab. Die Vollsperrung wird nach derzeitiger Einschätzung von längerer Dauer sein. Auch das Deutsche Rote Kreuz ist im Einsatz. Ein Rettungswagen der DRK-Rettungswache Völklingen sichert die Einsatzkräfte vor Ort ab, falls es Verletzte geben sollte. Der DRK-Kreisverband Saarlouis bereitet sich zudem auf einen längeren Betreuungs- und Verpflegungseinsatz vor.
Nach derzeitiger Einschätzung vor Ort wird ein Fachunternehmen wohl zumindest Teile des Gebäudes abreißen müssen.