Großrosseln: Aktuell gibt es einen Giftköder-Alarm im Großrosseler Ortsteil St. Nikolaus. Dort bringt am gestrigen Freitag eine Katze ein Stück Lyonerwurst von einem Streifzug durch die Nachbarschaft mit nach Hause. Die Besitzer des Tiers kontrollieren das Wurststück und entdecken eine grellblaue Masse darin. Schnell ist klar: Es handelt sich höchstwahrscheinlich um Rattengift. Das kann auch für andere Tiere wie Hunde und Katzen, aber auch kleine Kinder, die das Gift zu sich nehmen, lebensgefährlich werden. Rattengift verursacht einen langsamen und qualvollen Tod. Da Ratten sehr schlaue Tiere sind, würden sie von einem sofort wirkenden Gift nicht mehr fressen, wenn ein toter Artgenosse vor dem Köder liegen würde.
Deshalb werden im Rattengift Substanzen verwendet, die erst eine Zeit nach der Nahrungsaufnahme wirken, wenn die betroffenen Tiere schon wieder weitergezogen sind. Die tödliche Wirkung entfalten die Stoffe dadurch, dass die Blutgerinnung gehemmt wird. Dadurch verbluten die Tiere innerlich.
Die betroffene Katze aus der Merlebacher Straße in St. Nikolaus wird sofort zur Tierärztin gebracht. Das Tier steht nun unter ständiger Beobachtung, aber momentan scheint es ihm gutzugehen. Am Montag steht noch eine Nachuntersuchung an. Die Tierärztin gibt die Information über den Giftköder an den Tierschutzverein Völklingen e.V. weiter, der nun die Bevölkerung warnt und bittet: „Passt bitte auf und beobachtet in dieser Umgebung aufmerksam und teilt merkwürdige Beobachtungen der Polizei mit.“ Rattengift ist oft grellblau oder leuchtend-rot eingefärbt, um Erwachsene auf die Gefahr hinzuweisen.
Für Tiere oder kleine Kinder wirken aber natürlich gerade die grellen Farben anziehend. Bislang sind im betreffenden Bereich wohl keine weiteren Köder gefunden worden.
Hinweise: Polizeiinspektion in Völklingen, Cloosstraße 14, Telefon 0 68 98 / 20 20 oder bei der Online-Wache