Saarbrücken: Das Saarland wird ab Montag flächendeckend alle Schulen und Kindergärten dicht machen. Grund ist die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus. Damit ist unser Bundesland das erste in Deutschland, das diese drastische Maßnahme ergreift. Die Schließung soll bis zum Ende der Osterferien andauern, die in diesem Jahr bis zum 24. April gehen. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat erklärt, dass das Saarland wegen seiner direkten Nähe zu den Nachbarländern Frankreich und Luxemburg vor besonderen Herausforderungen steht. Die direkt ans Saarland grenzende französische Region Grand Est war zuvor vom Robert-Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt worden, weil das Virus sich dort unkontrolliert verbreitet. Den drastischen Schritt erklärt Hans so: „Es braucht jetzt Entscheidungen mit klarem Kopf, die unweigerlich auch eine Einschränkung des öffentlichen Lebens mit sich bringen.“
Wie genau die Schließung von Schulen und Kindertageseinrichtungen organisatorisch vonstatten gehen soll, wird heute eine Ministerkonferenz im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung klären. Klar ist bereits, dass es eine Notbetreuung für besondere Fälle geben soll.
Unklar ist dagegen, wie mit den Abiturprüfungen verfahren wird. Zuvor waren bereits neun Schulen im Saarland kurzfristig geschlossen worden: im Regionalverband Saarbrücken das Deutsch-Französische Gymnasium, die École Française, das TGBBZ 1 und das TGBBZ 2, die Grundschule auf dem Rodenhof und das Theodor-Heuss-Gymnasium in Sulzbach.
Im Landkreis Neunkirchen waren die Grundschule in Wemmetsweiler, die Max-von-der-Grün-Schule in Merchweiler und das Illtalgymnasium in Illingen betroffen. Landesweit war außerdem Schülern und Lehrern, die in Frankreich leben, verboten worden, sich am Unterricht in saarländischen Schulen zu beteiligen. Auch die Saar-Uni hatte den Semesterbeginn verschoben.