Anklage gegen Präsidenten von „La Familia“ erhoben

Saarbrücken: Am Dienstag hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 49 Jahre alten Deutschen erhoben. Der Vorwurf: Bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in vierzig Fällen! Mitangeklagt sind ein 36 Jahre alter Deutscher, der die Drogen beschafft haben soll sowie ein 25-jähriger Deutscher, der als Kurier für die Drogenschäfte tätig gewesen sein soll. Den beiden wird gewerbsmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in 125 Fällen und Beihilfe dazu in 95 Fällen vorgeworfen. Zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft: Der 49-Jährige war Präsident der rockerähnlichen Gruppierung „La Familia“, bei der es sich um einen Zusammenschluss mehrerer den „Hells Angels“ nahe stehenden Personen handelt, die unter dem Deckmantel eines Motorradclubs Straftaten begingen, und zwar hauptsächlich im Drogenbereich. Der 49-Jährige organisierte als Kopf der Gruppierung die Drogenbeschaffung und die Weitergabe an die Clubmitglieder. Die Gruppierung besorgte ab Juli 2016 bis April 2017 mindestens 20 Kilo Haschisch, es geht um vierzig Einzellieferungen von Mengen zwischen einem halben und einem Kilo. Der Lieferant der Ware besorgte außerdem in über hundert Verkaufsgeschäften mehr als 30 Kilo an Kunden außerhalb der „Familia“. Soweit zu den Vorwürfen, die die Staatsanwalt vor Gericht nun beweisen will. Der Präsident der „Familia“, der wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bereits vorbestraft ist, hat sich zu den Tatvorwürfen bisher nicht geäußert und befindet sich seit einer Razzia im Juli in Untersuchungshaft in der JVA Saarbrücken. Der Drogenlieferant, der nicht vorbestraft ist, sitzt seit August in U-Haft und macht ebenfalls keine Angaben. Der Kurier hingegen ist vollumfänglich geständig. Seine Angaben decken sich mit den Ermittlungen der Polizei. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.