Saarbrücken: Nur wer gut vorbereitet ist, kann auch richtig reagieren. Anti-Terror-Übung heute am Flughafen Ensheim! Seit Tagen ist der Flugbetrieb dort wegen Bauarbeiten eingestellt. Bundespolizeisprecher Dieter Schwan: „Das machen wir uns heute zunutze, um realistisch zu üben, ohne den Geschäftsbetrieb zu stören.“ Ab dem Morgen bis um 14 Uhr werden die Zufahrten zum Flughafen gesperrt. Die Geschäfte in der Vorhalle, die während des Flughafenumbaus eigentlich geöffnet sind, bleiben während der Übung geschlossen. Dr. Ludwin Vogel, Pressesprecher des Flughafens: „Alle zwei Jahre müssen wir eine sogenannte ICAO-Übung durchführen. Dabei können verschiedene Szenarien geprobt werden.“
Bei der letzten Übung wird ein Flugzeugbrand simuliert. Dieses Jahr entscheidet man sich für eine Terrorlage. „Wir können aber beruhigen: Einen konkreten Anlass dafür gibt es nicht“, so Polizeisprecher Dieter Schwan. Vor der eigentlichen Übung gibt es eine kurze Demonstration für die Medien. Dabei werden bewusst bestimmte Details im Ablauf anders dargestellt als später in der richtigen Übung oder im Ernstfall. Schwan: „Wir wollen unsere Taktik und bestimmte örtliche Gegebenheiten natürlich nicht verraten.“
Während der Übung schießen Terroristen und Polizei mit Platzpatronen und Farbmunition. Deshalb muss jeder in der Halle Gehörschutz und Schutzbrille tragen. Und dann geht es los: Die beiden Angreifer stürmen schwer bewaffnet das Gebäude und schießen auf die Besucher. Die ersten Einheiten der Bundespolizei, die immer am Flughafen vor Ort sind, reagieren sofort. Kurz danach kommen weitere Kräfte der sogenannten Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit dazu und schalten die Angreifer aus.
Dieter Schwan: „Wir haben bewusst nur Kräfte im Einsatz, die auch üblicherweise im Saarland zur Verfügung stehen.“ Vor der Halle werden die teils dramatisch geschminkten Verletzten an den Rettungsdienst übergeben. Leitstellen-Sprecher Lukas Hoor: „Auch die Kräfte im Rettungsdienst werden für solche Situationen geschult. Die bei der Übung eingesetzten Einheiten fehlen natürlich nicht im regulären Rettungsdienst.“ Nach getaner Arbeit werden die 160 Teilnehmer von Helfern des THW Blieskastel verpflegt. Nun sollen die Ergebnisse der Übung, die ein halbes Jahr lang vorbereitet worden ist, ausgewertet werden.