Saarbrücken. Am 5. Dezember im vergangenen Jahr kommt es zur Bedrohung eines Lokalpolitikers in Merzig. Auf offener Straße wird der 39-jährige Alexander Boos (CDU), Ortsvorsteher von Merzig, von einem bislang Unbekannten in der Wagnerstraße in Höhe der Hausnummer 10 gegen 12.30 Uhr angesprochen. Der Fremde schaut dem Politiker nach eigenen Angaben auffällig direkt in die Augen. Als Boos ihm einen guten Tag wünscht, antwortet der Unbekannte ihm mit den Worten „Du Judenversteher!“. Geschockt fragt der 39-Jährige nach, daraufhin antwortet der Mann: „Du Judenversteher, du hast mich schon richtig verstanden! Man sollte dich aufknüpfen. Früher hat man das mit euch allen gemacht.“ Ortsvorsteher Boos entgegnet, der Mann solle mal „den Ball flach halten“, weil sonst die Polizei gerufen wird.
Die Reaktion des unbekannten Antisemiten: „Ruf nur die Polizei, das wird dir auch nicht mehr helfen.“ Die beiden Männer gehen daraufhin ihrer Wege, der Fremde entfernt sich in Richtung Hochwaldstraße. Später wird dann tatsächlich die Polizei über den Vorfall informiert. Bislang haben die Ermittlungen der Beamten nicht zum Ergreifen des fremden Mannes geführt.
Nach Beschreibungen aus dem Gedächtnis von Alexander Boos ist aber mittlerweile ein Phantombild des Mannes angefertigt worden. Damit fahndet die Polizei seit dem heutigen Freitagvormittag öffentlich nach dem Gesuchten. Der Mann wird wie folgt beschrieben: Etwa 45 Jahre alt, rund 1,80 Meter groß, europäisches Aussehen, schlank, sehr gepflegt.
Er hatte zur Tatzeit einen dunklen Drei-Tage-Bart und trug eine schwarze Basecap mit der Aufschrift „Adidas“, einen dunklen Mantel der Marke Wellensteyn mit dunklem Fellkragen und beige-braune Lederschuhe. Ob der Mann hochdeutsch, mit Dialekt oder Akzent gesprochen hat, teilen die Beamten nicht mit.
Hinweise: Kriminaldauerdienst in Saarbrücken, Graf-Johann-Straße 25, Telefon 06 81 / 9 62 21 33