Piesport/Enkirch: Vor genau einem Monat wird ein Mann aus dem rheinland-pfälzischen Piesport, etwa 20 Kilometer vom Saarland entfernt, zuletzt lebend gesehen. Der 48-Jährige besucht eine Party im Nachbarort Wintrich. Gegen 23.30 Uhr macht er sich zu Fuß auf den etwa anderthalb Stunden langen Heimweg, kommt dort aber nie an. Der Mann wird bei der Polizei als vermisst gemeldet. Die Behörden machen sich auf die Suche nach dem 48-Jährigen.
Im Einsatz sind unter anderem mehrere Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften und die Hundestaffel der Polizei Bernkastel-Kues. Auch Freunde und Bekannte auf die Suche nach Marco. Der sieben Kilometer lange Heimweg des Mannes führt an der Mosel entlang, die zu diesem Zeitpunkt Hochwasser führt. Dadurch sind einige Wege oder Straßen in der Region schnell überflutet. Einmal wird eine große Suchaktion gestartet, an der sich 120 Menschen beteiligen.
An einer Leitplanke an der Straße zwischen Wintrich und Piesport werden Blutspuren entdeckt, im Rahmen einer privaten Suchaktion eine Woche nach dem Verschwinden findet man Kleidungsstücke am Ufer der Mosel. Ob sie zum Vermissten gehören, bleibt unklar. Am gestrigen Montagvormittag gegen 11.55 Uhr entdeckt ein Mitarbeiter der Moselschleuse in Enkirch bei Arbeiten einen leblosen Körper im Wasser. Die Person wird an Land geholt, ist aber bereits seit einigen Tagen verstorben.
Die Polizei stellt bei ihren Nachforschungen fest, dass es sich nach derzeitigem Stand der Ermittlungen bei dem Toten mit hoher Wahrscheinlichkeit um den seit Januar vermissten 48-Jährigen aus Piesport handelt. Enkirch liegt mehr als 20 Kilometer flussabwärts von Piesport. Eine abschließende Klärung der Identität anhand eines DNA-Abgleiches steht aber noch aus. Unklar ist bisher auch, was die Todesursache ist. Hier sollen Rechtsmediziner bei der Aufklärung helfen.