Baby-Entführerin soll sich als Krankenschwester verkleidet haben

Homburg: Offenbar war ihre Tat perfide genau geplant! Die 38 Jahre alte Frau, die im Verdacht steht, ein neugeborenes Baby aus der Uniklinik in Homburg entführt zu haben, hat sich zur Begehung der Tat offenbar als Krankenschwester verkleidet. Das berichtet die SZ am Abend. Dem Bericht zufolge soll die Eppelbornerin erst auf der Entbindungsstation Arbeitskleidung gestohlen und sich dann der Kindesmutter gegenüber als Krankenhausmitarbeiterin ausgegeben haben.

Dann soll sie mit dem Säugling das Krankenzimmer der Mutter verlassen haben – angeblich, um eine Untersuchung durchzuführen. Stattdessen soll sie mit dem Jungen aus dem Krankenhaus geflüchtet sein. „Um das Kind dauerhaft in ihrer Obhut zu behalten“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken, Mario Krah. Nach der Entführung stoßen die alarmierten Ermittler der Polizei über Besucherlisten der Klinik auf die Verdächtige.

Als sie die 38-Jährige in ihrem Zuhause in Eppelborn aufsuchen, wimmelt die Frau die Beamten ab und lässt sie nicht ins Haus. Die Polizei kommt kurze Zeit später mit einem Durchsuchungsbeschluss wieder und findet das entführte Kind unversehrt vor. Die Verdächtige fügt sich kurz vor dem Polizeizugriff noch selbst Verletzungen zu und wird kurzfristig in einem Krankenhaus behandelt.

Der Frau und ihrem 51-jährigen Lebenspartner wird die Festnahme erklärt. Zu Hintergründen der Tat macht die 38-Jährige bei der polizeilichen Vernehmung keine Angaben. Sie soll noch im Laufe des heutigen Donnerstagsabends dem Haftrichter vorgeführt werden. Der 51-jährige Lebensgefährte wird derzeit noch von der Polizei vernommen.

Drei minderjährige Kinder der Festgenommenen im Alter zwischen 4 und 14 Jahren, die im gleichen Anwesen leben, hat die Polizei zwischenzeitlich in die Obhut des Jugendamtes übergeben. Außerdem müssen die Ermittler für einige Tiere, die im Haus gehalten werden, eine fachgerechte Unterbringung organisieren. Unter anderem soll die Familie Wildschweine im Haus gehalten haben. Die Ermittlungen laufen weiter.