Metz: „Couvre-feu“ ist der französische Begriff für „Sperrstunde“ und wird seit dem Jahreswechsel dort heiß diskutiert. Jetzt gibt es in unserer Nachbarregion eine Änderung der abendlichen Ausgangssperren. Bislang gilt bei den Franzosen: Ab 20 Uhr bis sechs Uhr morgens darf sich niemand mehr im Freien aufhalten. Ausnahmen gibt es nur wenige: Wer beispielsweise arbeitet oder auf dem Weg zur oder von der Arbeitsstelle ist, darf sich auch nach 20 Uhr draußen aufhalten.
Auch, wer mit der Bahn oder dem Flugzeug reist und dadurch fahrplanbedingt später als 20 Uhr seine Reise antritt oder beendet, darf raus. In diesen Fällen muss man jedoch ein bestimmtes Formular mit sich führen. Jetzt werden die Regeln strenger: In 15 Départements, die besonders stark vom Corona-Virus befallen sind, wird die Sperrstunde auf 18 Uhr vorgezogen. Beschlossen worden ist das am heutigen Freitag, die Neuregelung tritt ab dem morgigen Samstag in Kraft. Eines der betroffenen Départements: Moselle, das direkt an das Saarland grenzt. Hier gilt ab sofort:
Alle Geschäfte müssen um 18 Uhr die Türen schließen. Wer aus dem Saarland nach Moselle fährt, muss spätestens um 18 Uhr wieder die Grenze passiert haben. Ansonsten drohen hohe Strafen: Beim erstmaligen Verstoß werden 135 Euro fällig! Mit den verschärften Maßnahmen wollen unsere Nachbarn einen erneuten Lockdown verhindern. Im Département Moselle hat die Sieben-Tages-Inzidenz zu Silvester 195,7 pro 100.000 Einwohner betragen – deutlich mehr als im Saarland, wo die Indizenz am gleichen Tag bei 123 gelegen hat. Neben dem Département Moselle (57) sind auch folgende Départements von der Verschärfung betroffen:
Hautes-Alpes (05), Alpes-Maritimes (06), Ardennes (08), Doubs (25), Jura (39), Marne (51), Haute-Marne (52), Meurthe-et-Moselle (54), Meuse (55), Nièvre (58), Haute-Saône (70), Saône-et-Loire (71), Vosges (88) und Territoire de Belfort (90). In den übrigen Regionen gilt weiterhin die Grenze von 20 Uhr.