Berufsfeuerwehr knickt ein: Keine Helmniederlegung gegen Ex-Chef

Saarbrücken: Heute Morgen wollten die Berufsfeuerwehrleute der Landeshauptstadt Saarbrücken ihrem Unmut Luft machen. Weil sie dagegen sind, dass der ehemalige Chef der Feuerwehr Josef Schun seinen Posten zurückerhalten soll, wollten die Beamten öffentlich Flagge zeigen. Angekündigt wurde eine symbolische Helmniederlegung vor dem Saarbrücker Rathaus gegen neun Uhr. Auch ein Schweigemarsch von der Wache 1 der Berufsfeuerwehr im Hessenweg zum Saarbrücker Rathaus war im Gespräch. Nach einem internen Treffen sind all diese Maßnahmen nun abgeblasen worden. Die Feuerwehrbeamten, die aus gutem Grund kein Streikrecht haben, fürchten arbeitsrechtliche Schritte. Denn eine Helmniederlegung dürfte problemlos als Arbeitsverweigerung aufgefasst werden.

Was bleibt, sind die zahlreichen Krankenscheine, die gestern eingegangen sind. Auch heute fallen viele Beamte der Berufsfeuerwehr wegen Krankheit aus. Sicherheitsdezernent Harald Schindel eben: „Es sind wieder nur vier Einsatzkräfte im Haus.“ Um Einsätze in der Landeshauptstadt wie gewohnt bewältigen zu können, bleiben die Löschbezirke der Kernstadt und Dudweiler der Freiwilligen Feuerwehr daher weiter auf Bereitschaft in ihren Gerätehäusern. Im Einsatzfall wird aber laut Schindel auch ein Drehleiterwagen der Berufsfeuerwehr ausrücken.

Das zweite Problem, die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren im übrigen Regionalverband, ist über Nacht gelöst worden. Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung hat mit Hochdruck gearbeitet und ist seit 5.30 Uhr in der Lage, statt der Berufsfeuerwehr die Helfer in den Städten und Gemeinden im Regionalverband zu alarmieren.

Schindel: „Das funktioniert alles sehr gut. Gleichzeitig können wir nun auch im Bereich der Innenstadt wieder vom Hessenweg aus die freiwillige Feuerwehr alarmieren.“ Damit ist die Bereitschaft in dutzenden Gerätehäusern im Regionalverband wieder aufgehoben. Hunderte Freiwillige hatten bei ihren Feuerwehrautos übernachten müssen, weil die Alarmierung per Funkmelder zeitweise unmöglich war. Der Rettungsdienst in der Stadt ist nach wie vor gesichert, die Rettungstaucher fallen nach wie vor aus. Im Hessenweg gibt es ab zehn Uhr ein Krisentreffen der Bürgermeister aus dem Regionalverband.