Feuerwehralarmierung im gesamten Regionalverband zusammengebrochen

Saarbrücken: Nachdem sich bei der Berufsfeuerwehr Saarbrücken am Donnerstag 27 Beamte plötzlich krankgemeldet haben, ist am Abend die Alarmierung für die Feuerwehren im gesamten Regionalverband Saarbrücken zusammengebrochen. Denn ab 23 Uhr ist die Haupteinsatzzentrale der Berufsfeuerwehr nicht mehr in der Lage, die Feuerwehrleute der zehn Städte und Gemeinden im Regionalverband über Funkmelder oder Sirene zum Einsatz zu rufen. Die Notrufe aus der Bevölkerung laufen zwar in den Räumen der Integrierten Leitstelle auf dem Winterberg auf, die auch bereits den Großteil der Feuerwehren im Saarland alarmiert. Allerdings ist es Jahre nach Einführung der digitalen Alarmierung immer noch nicht möglich, vom Berg aus die Feuerwehren im Regionalverband zu alarmieren. Frühestens im Laufe des Freitags soll die Technik nun soweit sein, dass die Feuerwehren wieder auf gewohntem Weg zum Gerätehaus gerufen werden können.

Bis dahin haben die Wehrführer bei einer Krisensitzung am Donnerstagabend eine Notlösung erarbeitet: Die Gerätehäuser jedes einzelnen Löschbezirks im Regionalverband müssen ab sofort permanent mit mindestens neun freiwilligen Helfern besetzt sein. Hunderte freiwillige Helfer opfern ihre Freizeit oder Arbeitszeit und müssen im Gerätehaus übernachten Alleine in Völklingen sind rund 100 Männer und Frauen betroffen.

Im Einsatzfall informiert der Winterberg die einzelnen Wehren über Telefon, von dort werden die Einsätze in die einzelnen Löschbezirke verteilt. Neben den Feuerwehren sind weitere Kräfte im Einsatz: In Püttlingen werden beispielsweise die Feuerwehrleute nach Angaben des Roten Kreuzes von DRK-Kräften verpflegt und mit Feldbetten ausgestattet. Diese Notlösung hat Nachteile. So steht im Ernstfall momentan im Regionalverband kein einziger Rettungstaucher zur Verfügung.

Die Höhenrettung muss von einer Betriebsfeuerwehr übernommen werden. Und wenn die Brandmeldeanlage einer Fabrik, Schule oder eines Krankenhauses auslöst, kann es ebenfalls zu Problemen oder Verzögerungen kommen. Auch finanziell wirken sich die Maßnahmen aus: Die Städte und Gemeinden zahlen für ihre Feuerwehrleute im Einsatzfall einen Verdienstausfall an Arbeitgeber und Selbstständige. Jetzt wird man sehen müssen, ob die Kommunen im aktuellen Fall auf den Kosten sitzen bleiben.