Saarlouis: Gestern Abend kurz nach 20 Uhr fällt Polizeibeamten in der Innenstadt ein grüner VW Golf mit luxemburger Kennzeichen auf. Die Beamten beschließen, den Wagen einer Kontrolle zu unterziehen. Doch statt den Anhaltezeichen de Streifenwagens Folge zu leisten drückt der Fahrer des Golfs plötzlich aufs Gas und rast auf die A 620 in Richtung Luxemburg. Am Autobahndreieck Saarlouis biegt der Fluchtwagen zunächst auf die A 8 ab. Am Ende der Überleitung wendet der Wagen aber und wird nun zum Geisterfahrer. Nach kurzer Zeit stößt sein Wagen mit einem entgegenkommenden schwarzen VW Sharan aus dem Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg zusammen. Der Fluchtfahrer und sein 51 Jahre alter Beifahrer werden bei der Frontalkollision schwer verletzt. Die Feuerwehr wird alarmiert und muss die eingeklemmten Insassen aus dem völlig zerstörten Golf befreien.
Die beiden Insassen des VW Sharan, eine 56 Jahre alte Frau und ein 34 Jahre alter Mann, haben dagegen Glück und werden bei dem Zusammenstoß nur leicht verletzt. Alle Verletzten werden von Sanitätern im Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Lebensgefahr besteht bei keinem von ihnen. Der Geisterfahrer ist den Beamten auch kein Unbekannter, sie hatten schon des Öfteren mit ihm zu tun. Einen Führerschein hat er nicht.
Die Polizei beginnt noch vor Ort mit den Ermittlungen zum Unfallfahrzeug. Dabei kommt schnell heraus: Die luxemburgischen Kennzeichen, die an dem Golf angebracht waren, gehören zu einem ganz anderen Fahrzeug. Doch das war wohl nicht der einzige Grund für die Flucht des 29-Jährigen vor der Polizei:
Eine Blutprobe im Krankenhaus ergibt, dass der Mann mit Alkohol im Blut am Steuer des Wagens saß. Daneben hat er auch ein Tütchen mit Amphetamin bei sich. Den Mann erwarten nun mehrere Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Urkundenfälschung und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.