Überherrn: Endlich die erlösende Nachricht von der Bedrohungslage im französischen Grenzort Merten direkt neben Überherrn. Der bewaffnete Mann, der sich in einem Haus verschanzt hat, hat keine Geiseln genommen. Der Sous-Préfet für das Arrondissement Saargemünd, Christophe Salin, hat sich am Abend ein Bild der Lage im 1500-Seelen-Ort wenige hundert Meter von der saarländischen Grenze entfernt gemacht. Eben ist Salin vor die Presse getreten und hat über den Stand der Dinge informiert. Demnach hat sich der 35 Jahre alte Mann gegen 12.20 Uhr verschanzt. Er trägt mehrere scharfe Schusswaffen bei sich, am Mittag feuerte er zwei Schüsse in die Luft ab. Gegen Abend fielen dann erneut mehrere aufeinander folgende Schusssalven, die wohl von dem verschanzten Mann stammten. Aber: Er ist alleine in dem Haus, die Polizei ist jetzt sicher, dass es keine Geiseln gibt. Zuvor mussten die Beamten annehmen, dass der Mann Fremde in seiner Gewalt hat. Nachdem der Franzose den Tag über zunächst jeden Kontakt abgelehnt hatte, ist es den Beamten mittlerweile gelungen, über Handy mit dem 35-Jährigen zu sprechen. Derzeit stehen Experten der Gendarmerie in Verhandlungen mit dem Bewaffneten. Sie sollen versuchen, ihn zum Aufgeben zu bewegen. Weitere Sondereinheiten der Polizei aus Paris sind unterwegs zum Ort des Geschehens. Die Rue de la Frontière ist nach wie vor abgeriegelt, der Grenzübergang von und nach Deutschland gesperrt. Deutsche Polizisten von Bundes- und Landespolizei stehen seit dem Nachmittag an der Grenze bereit für den Fall, dass der Mann zu uns flüchten könnte. Dabei tragen unsere Polizisten auch Maschinenpistolen. Elitebeamte des Saar-SEK sind ebenfalls im Einsatz, außerdem fahren mehrere Diensthundeführer Streife in der Gegend. Die Saar-Polizei warnt aktuell davor, sich in dem Bereich aufzuhalten und bittet Ortskundige, das Gebiet möglichst zu umfahren.