Quierschied: Am Samstagmittag gegen zwölf Uhr sind die Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Quierschied auf der Rückfahrt von einem Einsatz, als Passanten aufgeregt das Löschgruppenfahrzeug in der Marienstraße stoppen. Sie schildern den Feuerwehrleuten, dass aus einem Wohnhaus strenger Gasgeruch dringt. Die Helfer nehmen eine erste Erkundung vor, die tatsächlich vor dem Gebäude einen wahrnehmbaren Kraftstoffgeruch ergibt. Weitere, sich auf der Rückfahrt befindende Einsatzkräfte, erreichen die Einsatzstelle in der Marienstraße. Es wird eine Vollsperrung eingerichtet, die Einsatzstelle wurde weiträumig abgesichert. Passanten und die Bewohner des betroffenen Hauses und der umliegenden Gebäude müssen das Gebiet aufgrund einer erhöhten Explosionsgefahr verlassen. Eine Warndurchsage über einen Fahrzeuglautsprecher informiert die Anwohner im Gefahrenbereich. Die Einsatzkräfte bauen vor dem Haus einen Löschangriff auf, um den Brandschutz zu sichern.
Auch die Polizei wird informiert und rückt mit mehreren Kommandos zur Einsatzstelle aus. Es stellt sich heraus, dass offenbar ein Bewohner des Hauses das Gebäude in die Luft jagen will. Ob er beim Eintreffen der Helfer noch vor Ort ist, ist nicht bekannt. Die Helfer schaffen sich einen Zugang zu den Kellerräumen, wo sie auf zahlreiche Benzinkanister stoßen. Diese sind teilweise ausgegossen worden. Außerdem befinden sich weitere Gasflaschen und Kanister mit teils unbekanntem Inhalt im Gebäude. Ein Messleitfahrzeug der Berufsfeuerwehr Saarbrücken wird gerufen, um weitere Messtechnik zur Verfügung zu haben. Unter schwerem Atemschutz gehen zwei Feuerwehrtrupps zu Messungen in das Gebäude vor. Es wird eine deutlich erhöhte Konzentration an Benzol gemessen, die über der Explosionsgrenze liegt.
Um eine Funkenbildung zu verhindern, trennt der Energieversorger der Häuserblock vom Stromnetz. Die Kanister und Gasflaschen werden von der Feuerwehr aus dem Gebäude geholt, anschließend werden die Kellerräume mit einem Drucklüfter belüftet. Auch ein Fachberater des Landesamts für Umwelt- und Arbeitsschutz rückt aus zur Einsatzstelle.
Nach der Bergung der Gefahrstoffe wird keine erhöhte Benzolkonzentration mehr gemessen, die Explosionsgefahr ist gebannt. Mitarbeiter des Gesundheitsamts geben das Wohnhaus freigegeben werden, es bestehen keine Risiken für die Anwohner. Die von der Polizei beschlagnahmten Gefahrstoffe werden unter Begleitung der Feuerwehr von der Einsatzstelle abtransportiert und sicher eingelagert.