Saarlouis: Bei diesem Vorfall hätten Menschen sterben können! Einsatz am gestrigen Freitag im Saarlouiser Stadtteil Neuforweiler. Am Vormittag entdeckt eine Augenzeugin in dem 1.600-Seelen-Dorf einen Brand in einem Wohnhaus und verständigt über Notruf die Hilfskräfte. Um 10.29 Uhr werden die Löschbezirke Saarlouis-Innenstadt und Saarlouis-West zu dem Brand in der St.-Avolder-Straße alarmiert. Auch der Rettungsdienst und mehrere Kommandos der Polizei eilen zum Ort des Geschehens.
Es geht um jede Sekunde, denn in dem Haus wohnen zwei bettlägerige Personen, die das Gebäude nicht alleine verlassen können. Schon nach wenigen Augenblicken treffen die ersten Hilfskräfte vor Ort ein. Glück für die Bewohner: Das Feuer hat sich noch nicht weit ausbreiten können, die Flammen sind schnell gelöscht. Als sich die Polizei auf die Suche nach der Brandentstehung macht, werden die Beamten jedoch schnell stutzig. Denn das Feuer ist an mehreren Stellen im Haus gleichzeitig ausgebrochen.
Unter anderem ist ein Kissen in Brand geraten. Schnell fällt der Verdacht auf eine 44 Jahre alte polnische Hilfskraft, die mit den bettlägerigen Senioren in dem Haus lebt und sie im Haushalt und bei der Pflege unterstützt. Die Frau verwickelt sich in Widersprüche, wird schließlich von den Beamten abgeführt und im Streifenwagen zur Vernehmung auf die Polizeiwache gebracht. Zur Sicherung von Spuren werden ihr zuvor die Hände in Papier gewickelt und abgeklebt. Dann übernehmen Experten des Dezernats für Brandermittlungen den Fall und untersuchen den Tatort genauer.
Der Verdacht gegen die 44-jährige Frau erhärtet sich, die Staatsanwaltschaft Saarbrücken stellt Antrag auf Haftbefehl. Die Polin wird dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Saarbrücken vorgeführt. Der entscheidet, dass die Frau in Untersuchungshaft kommt. Sie sitzt nun im Gefängnis und wartet auf ihren Prozess. Ob der Haftbefehl auf schwere Brandstiftung oder ein versuchtes Tötungsdelikt lautet, ist nicht bekannt. Die Ermittlungen laufen weiter.