Bundesweites Übernachtungsverbot für Menschen aus deutschen Corona-Hotspots

Saarbrücken: Menschen, die aus deutschen Risikogebieten kommen, dürfen keinen Urlaub mehr in anderen Regionen Deutschlands machen. Darauf sollen sich nach Informationen der Deutschen Presseagentur die Chefs der Bundesländer am heutigen Mittwoch geeinigt haben. Die Regelung soll in allen Bundesländern, also auch im Saarland gelten. Für Urlauber aus deutschen Risikogebieten gilt dann ein Beherbergungsverbot.

Als Risikogebiet wird eine Region in Deutschland typischerweise auf Landkreisebene dann bezeichnet, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen einen bestimmten Wert überschritten hat. Die rote Linie, die dieser Wert nicht überschreiten darf, liegt momentan bei 50. Derzeit gibt es in Deutschland mehrere Regionen, die diese Werte überschreiten, darunter Teile Berlins und mehrere Landkreise in Nordrhein-Westfalen.

Im Saarland ist der entsprechende Wert in vielen Landkreisen derzeit steigend, in drei Kreisen ist zuletzt die Marke von 20 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und Woche überstiegen worden: Im Regionalverband Saarbrücken lag er gestern bei 11,53 im Landkreis Saarlouis bei 15,37 im Saarpfalz-Kreis bei 23,84 im Landkreis Neunkirchen bei 12,1 im Kreis Merzig-Wadern bei 24,19 und im Landkreis St. Wendel bei 20,6. Sollten saarländische Landkreise zu den Corona-Risikogebieten, auch Hotspots genannt, gezählt werden, dürfen deren Bewohner dann keinen Urlaub mehr im Rest der Republik machen. Überwacht werden soll die Herkunft der Gäste von den Hotelbetrieben.

Im Saarland hat es in der Vergangenheit schon einmal per Corona-Verordnung ein Beherbergungsverbot für Touristen gegeben – allerdings für alle und unabhängig davon, ob sie aus einem Risikogebiet kamen oder nicht. Die Regelung galt allerdings nur für Beherbergungbetriebe. Wer seine Verwandten besuchen und bei ihnen übernachten wollte, konnte dies ohne Probleme tun.