Neunkirchen: Gefährlicher Einsatz für die Feuerwehr am gestrigen Montagabend in Neunkirchen. Gegen 22.15 Uhr gibt es in der Kläranlage im Stadtteil Wiebelskirchen einen lauten Knall, danach bricht ein Feuer auf dem Gelände des Entsorgungsverbands Saar aus. Von der Detonation aufgeschreckte Anwohner alarmieren die Feuerwehr, die kurze Zeit später vor Ort eintrifft. Wie sich herausstellt, ist in einem fünf bis sechs Meter hohen Silotank die Chemikalie Eisen(III)-chlorid in Brand geraten, das dort als Flockungsmittel gelagert ist.
Der Gefahrstoff ist als ätzend und gesundheitsschädlich eingestuft. Er ist nicht nur gefährlich beim Verschlucken, sondern verursacht schon beim bloßen Kontakt Hautreizungen und schwere Augenschäden. Beim Umgang mit der Chemikalie muss Schutzkleidung getragen werden. Die Freiwillige Feuerwehr beginnt mit den Löscharbeiten.
Die Helfer können allerdings nicht mehr verhindern, dass die Flammen auf ein angrenzendes Betriebsgebäude übergreifen. Im Laufe der Nacht bekommen die Helfer den Brand schließlich unter Kontrolle. Das Ablöschen aller Glutnester dauert stundenlang. Bei den Arbeiten werden acht Feuerwehrleute verletzt. Die Helfer kommen unmittelbar mit dem Gefahrstoff in Kontakt und berichten über leichte Atembeschwerden.
Die Helfer werden medizinisch untersucht, alle erleiden glücklicherweise nur leichte Verletzungen. Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr hat durch das Freisetzen der Chemikalie zu keiner Zeit eine Gefahr für die Anwohner oder die Umwelt bestanden. Ermittler der Polizei haben mittlerweile die Suche nach der Brandursache begonnen.
Derzeit gehen die Beamten davon aus, dass sich in dem Silo Chemikalien selbst entzündet haben. Ob die Kläranlage zwischen der Blies und dem Mohrsbach aktuell ihren Betrieb wie gewohnt leisten kann oder die Reinigung des Schmutzwassers derzeit beeinträchtigt ist, ist nicht bekannt.