Berlin: Über die Isolations- und Quarantäneregelungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wird immer wieder heftig gestritten. Einen Vorschlag, die Isolation nach einer Infektion nicht mehr verpflichtend zu machen, sondern auf freiwilliger Basis zu handhaben, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach massiver Kritik Anfang des Monats wieder zurückziehen müssen (wir berichteten).
Jetzt hat er sich erneut mit den Gesundheitsministern der Bundesländer auf Lockerungen geeinigt. So soll die Mindestdauer der Isolation bei Corona-Infizierten von bislang zehn Tagen auf fünf Tage verkürzt werden. Darauf haben sich die Minister nach einer Videokonferenz geeinigt. Begründet wird die Verkürzung der Isolation von den Gesundheitsministern damit, dass sich innerhalb der Bevölkerung eine zunehmende Immunität gegen das Virus beobachten lässt.
Zudem gibt es durch die vorherrschende Omikron-Variante immer mildere Infektionsverläufe. Schon jetzt gibt es in einzelnen Bundesländern die Fünf-Tages-Isolation, weitere Länder wie Rheinland-Pfalz haben die Einführung dieser Methode bereits angekündigt. Im Saarland beträgt die Isolationsdauer derzeit noch zehn Tage, frühestens nach sieben Tagen kann man sich freitesten.
Damit die Regelungen wieder überall in der Republik angeglichen werden, soll das Robert Koch-Institut seine Empfehlungen zu Isolation und Quarantäne anpassen. Das könnte schon Anfang kommender Woche geschehen, sodass die Länder danach auf die Fünf-Tages-Regelung umschwenken könnten.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach fordert aber, dass man sich vorher freitesten muss, ehe die Isolation nach fünf Tagen endet: „Ich persönlich glaube, dass am Ende von fünf Tagen – das ist ja eine sehr kurze Zeit – zumindest eine Selbsttestung dringend empfohlen sein müsste. Denn man weiß, dass viele auch nach dem fünften Tag noch positiv sind.“